Eishockey:Wieder 3:1

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München schlägt Augsburg, diesmal im Eishockey. Tabellenführer EHC tritt bei den Panthers souverän auf.

Von Johannes Schnitzler, Augsburg/München

Als Maximilian Kastner das Telefonat beendet hatte, war er "zunächst sprachlos", wie er hinterher zugab. In seinem Smartphone-Display war die Nummer von Marco Sturm aufgeleuchtet, die Botschaft des Bundestrainers: Kastner ist jetzt Nationalspieler. Nächste Woche beim Deutschland Cup in Augsburg wird der 23-Jährige vom EHC Red Bull München erstmals das Adler-Trikot des Deutschen Eishockey-Bundes tragen. An diesem Freitag schaute Kastner schon einmal in Augsburg vorbei und stellte fest: schön hier. Stürmer Kastner erzielte ein Tor, der EHC gewann 3:1 (1:1, 2:0, 0:0) bei den Panthern.

Schon das erste Duell in dieser Derby-Woche zwischen bayerischen Schwaben (vertreten durch den FC Augsburg) und Oberbayern (FC Bayern) war 3:1 an die Landeshauptstadt gegangen. Nummer zwei, diesmal auf blankem Eis, begann unter ähnlichen Voraussetzungen: Augsburg, Tabellenelfter der DEL, empfing den Titelverteidiger und Tabellenführer aus München - zuletzt im September hatte der EHC 6:2 gewonnen. Aber nun, im eigenen Haus, wollten sich die Panther rehabilitieren: "Wenn es hier bebt, wird das den Jungs einen extra Push geben", hoffte Augsburgs Trainer Mike Stewart.

Erstmals bebten die 5600 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion in der 16. Minute, als Alexander Thiel den AEV mit seinem ersten Saisontor in Führung brachte. Elegant mit der Rückhand überwand der 25-Jährige David Leggio im Münchner Gehäuse. Aber der Meister antwortete, wie man das von einer Spitzenmannschaft erwartet: erstes Powerplay, erstes Tor, 1:1 durch Keith Aucoin. Gerade einmal 27 Sekunden hatte das Augsburger Beben gedauert. Und wieder nur 27 Sekunden dauerte es im zweiten Drittel, bis Brooks Macek zum 1:2 durch die unsortierte Panther-Abwehr tänzelte. Dann traf Kastner zum Endstand (38.). Der EHC, weiter ohne sechs Verletzte, überließ Augsburg die Initiative, kontrollierte die Partie und wartete auf Chancen. Augsburg dagegen verschusselte seine Gelegenheiten überhastet, allein Hafenrichter und Davies scheiterten binnen einer Minute vier Mal an Leggio. Im letzten Drittel schonte der EHC seine Kräfte, am Ergebnis änderte sich nichts.

Maxi Kastner wird Augsburg in bester Erinnerung behalten. "Schon mal gut, dass ich hier ein Tor geschossen habe", sagte der neue Nationalspieler. Bis nächste Woche.

© SZ vom 29.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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