Eishockey:Triumph mit Schatten

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(Foto: Oliver Rabuser)

DEL-2-Schlusslicht Bad Tölz besiegt den Tabellendritten Kassel 7:3. Für Missstimmung sorgt ein Plakat, das den Gegner verunglimpft.

Von Johannes Schnitzler

"Es war kein guter Tag für uns. Wir hatten einen guten Lauf, aber heute war keiner von diesen Tagen": Rick Boehm kennt diese Tage. Diesmal war aber nicht der Trainer der Tölzer Löwen derjenige, der einen gebrauchten Tag reklamierte. Sondern Rico Rossi, der Coach der Kassel Huskies, die am Sonntag begleitet von rund 700 Fans aus Hessen in der Tölzer Arena gastierten. 7:3 besiegten die Löwen die Huskies, den Tabellendritten der DEL2, und das, obwohl sie nur mit vier Verteidigern antreten konnten, nachdem auch Routinier André Lakos sich krank abgemeldet hatte. "Ich kann ein Lob für die vier Verteidiger aussprechen, dass sie mit so viel Energie und Leistungsbereitschaft auch über 60 Minuten gespielt haben", sagte Boehm. Zwar geriet der Tabellenletzte rasch in Rückstand (2.). Dann aber drehten Josef Frank und Philipp Schlager die Partie. Nach dem postwendenden 2:2 durch Kevin Maginot, einer Leihgabe der Adler Mannheim, brachten abermals Schlager, Christian Kolacny und Chris St. Jacques Tölz entscheidend in Führung. Für Philipp Schlager dürften seine beiden Treffer gegen Huskies-Tormann Markus Keller (links) eine besondere Wohltat gewesen sein: Der 31-Jährige stürmte insgesamt mehr als zwei Jahre für Kassel, in 122 Einsätzen traf er aber nur sechs Mal. Für Tölz hat er in nun 25 Spielen bereits neun Tore geschossen, darunter am Sonntag eines in Überzahl. "Wir haben wirklich mit hundertprozentigem Einsatz gekämpft", sagte Boehm. "Der wichtigste Faktor für den Sieg waren natürlich die drei Überzahltore." Die Löwen haben durch den Triumph wieder Anschluss an die vor ihnen platzierten Teams gewonnen. Der einzige Schatten, der über die Freude fiel, war ein Banner, das Tölzer Fans in den Schlussminuten präsentierten und damit Gegner Kassel verunglimpften. "Unterstes Niveau", sagte Boehm. Der Verein sah sich noch am Abend zu einer Stellungnahme veranlasst und distanzierte sich von "einzelnen ,Fans'". Deren Verhalten bezeichnete Löwen-Geschäftsführer Christian Donbeck als "hirnlos", "Blödsinn" und "völlig unnötige Aktion".

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