Eishockey:Reindl warnt: DEB droht Streichung von Fördergeldern

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München (dpa) - Dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) droht laut Präsident Franz Reindl die Streichung von Fördergeldern.

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München (dpa) - Dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) droht laut Präsident Franz Reindl die Streichung von Fördergeldern.

„Ja, klar. Die Drohung schwingt in den Botschaften schon mit. Wir müssen einfach besser werden“, sagte Reindl der Deutschen Presse-Agentur vor der DEB-Mitgliederversammlung am Samstag in Frankfurt/Main.

Sollte dort die geplante Satzungsänderung am Widerstand der Landesverbände scheitern, könnte dem DEB dasselbe widerfahren wie im vergangenen Jahr dem Deutschen Curling-Verband (DCV). Laut Reindl gebe es entsprechende Hinweise vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Bundesinnenministerium.

„Der Eishockeysport ist gefordert. Wir sind nur noch 13. in der Welt, die Frauen sind abgestiegen, die U20 ist abgestiegen“, bemerkte Reindl im Hinblick auf die sportliche Entwicklung zuletzt. Das Männerteam hatte zudem 2013 erstmals überhaupt eine Qualifikation für Olympia 2014 in Sotschi verpasst.

„Da sagt inzwischen auch Innenminister Thomas de Maizière: Leute, wir sind am Scheideweg. Wenn wir uns im Sport nicht besser aufstellen, wenn wir unsere Strukturen nicht straffen, wenn wir nicht eine Linie finden, dann werden wir im Mittelmaß versinken“, meinte Reindl.

Der DOSB hatte im vergangenen Jahr entschieden, dem DCV als erstem Verband in der Geschichte der Bundesrepublik keine öffentlichen Gelder vom Bundesinnenministerium mehr zukommen zu lassen. Bei der DEB-Mitgliederversammlung im November hatte DOSB-Präsident Alfons Hörmann dies verteidigt und auch an den Eishockey-Verband bereits eine klare Botschaft gesendet: „Sportförderung aus staatlichen Geldern ist ein Privileg und keine Selbstverständlichkeit“.

Bei der Mitgliederversammlung damals war die Sanierungsbedürftigkeit des finanziell klammen DEB festgestellt worden. Zudem hatte das aktuelle Präsidium den Auftrag erhalten, den Verband zu sanieren und eine neue Satzung auszuarbeiten. Diese soll am Samstag verabschiedet werden, droht aber am Widerstand der Landesverbände zu scheitern. „Es wird eng, aber nicht unmöglich“, meinte Reindl.

Der Satzungsvorschlag sieht unter anderem die Wiederaufnahme der Proficlubs in den DEB, die Erhebung von Einzellizenzgebühren und geringere Zahlungen an die Landesverbände vor. Damit sollen jährlich mindestens rund 500 000 Euro mehr eingenommen werden. Damit will der DEB den Leistungssport stärken. Mit einem Sportkonzept, das Reindl am Samstag vorstellen wird, soll das Nationalteam bis 2026 in die Weltspitze geführt werden.

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