Eishockey: Play-offs:Wer hat den längsten Bart?

Vor dem Play-off-Start in der DEL bleiben die Rasierer im Schrank, kämpft ein Klub gegen erneutes Versagen, hat ein Spieler immer Leberkäse im Kühlschrank und fürchten sich zwei Teams vor Angstgegnern. Die zehn wichtigsten Fakten.

Steffen Jüngst

Eishockey: Play-offs

Angstgegner

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Vor dem Play-off-Start bleiben die Rasierer im Badezimmerschrank, kämpft eine Mannschaft gegen erneutes Versagen, hat ein Spieler immer Leberkäse im Kühlschrank und fürchten sich zwei Teams vor Angstgegnern. Die zehn wichtigsten Fakten. Für die Hannover Scorpions (im Bild) dürfte gegen die Krefeld Pinguine wenig zu holen sein. Die schaurige Bilanz: Von den letzten 28 direkten Duellen hat Hannover 25 verloren. Immerhin sind für das Weiterkommen im Viertelfinale "nur" drei Siege nötig. Auch die Eisbären Berlin dürften sich lieber einen anderen Gegner als den ERC Ingolstadt gewünscht haben. In dieser Saison hat Berlin alle vier Spiele gegen Ingolstadt deutlich verloren. Immerhin hatte Berlin in den beiden K.o.-Duellen 2004 und 2005 bisher das bessere Ende für sich.

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Die vorbereitenden Torjäger

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Die besten vier Scorer der Hauptrunde sind allesamt schon aus den Play-offs ausgeschieden oder haben sich mit ihren Mannschaften erst gar nicht qualifiziert. So ist Daniel Kreutzer mit 34 Vorlagen und 18 Toren der beste verbliebene vorbereitende Torjäger. Der Kapitän der Düsseldorfer Metro Stars spielt seit 2002 bei seinem Heimatverein und hat seitdem zum fünften Mal mehr als 50 Punkte erzielt. Der beste noch in den Play-offs vertretene Torschütze ist Ingolstadts Amerikaner Joe Motzko mit 28 Treffern. Dazu kommen 22 Vorlagen.

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Zuschauerkrösus

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Wenn es allein nach der Zahl der Zuschauer geht, welche die Eisbären Berlin (im Bild) Spiel für Spiel in ihre Eishalle ziehen, sind sie jetzt schon Meister. Mit einem Schnitt von 13.946 Zuschauern locken die Berliner sogar europaweit nach dem SC Bern die meisten Zuschauer in ihre Halle. Mit großem Abstand folgen die Kölner Haie (9696) und die Adler Mannheim (9689). Auch in Sachen Budget sind die Eisbären mit 7,5 Millionen Euro vorne dabei, nur die Adler Mannheim haben mit 8 Millionen noch mehr Geld zur Verfügung. Überraschend: Der Tabellenerste der Hauptrunde, die Grizzly Adams Wolfsburg, kommen mit 4,5 Millionen aus.

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Leberkäse im Kühlschrank

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John Laliberte (im Bild) kann nicht gut Deutsch sprechen, hat dafür aber immer Leberkäse im Kühlschrank. Tyler Haskins geht in seiner Freizeit am liebsten Jagen und Toni Dahlmanns Frau sagt, dass es nichts gibt was er im Haushalt tun kann. Das alles erfährt man auf der Internetseite der Grizzly Adams Wolfsburg (http://www.ehc-wolfsburg.de). Zu jedem Spieler gibt es einen Kurzfragebogen, den diese mit amüsanten Antworten gefüllt haben. Das ist schon meisterlich.

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Die Playoff-Versager

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hauptsache nicht gegen die Eisbären - dieser Gedanke dürfte bei den DEG Metro Stars (im Bild im Hauptrundenspiel gegen Berlin) einer der Wichtigsten sein. In den vergangenen fünf Jahren verloren sie in den Play-offs gleich drei Mal gegen Berlin - zwei Mal erst im Finale und ein Mal im Halbfinale. Letztes Jahr schied die DEG sogar schon im Viertelfinale aus. Konstant waren die Düsseldorfer in den vergangenen Jahren immer - wenn es wirklich drauf ankam, war dann aber Schluss. Den bislang letzten Meistertitel gewannen sie in der Saison 1995/96. Die Vorrunde schloss die DEG als Zweiter ab und trifft so auf die Adler Mannheim.

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Made in Germany

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Deutsche Spieler sind im Eishockey in Mode. Rund 63 Prozent beträgt der Anteil deutscher Spieler in den 14 DEL-Clubs. Dazu wurde die Ausländerbeschränkung nochmal erhöht. Statt wie bisher zehn Spieler, dürfen ab der Saison 2012/13 nur noch neun Spieler mit ausländischem Pass zum Einsatz kommen. Die deutschen Spieler dominieren mittlerweile die DEL: Zum besten Torwart der Saison wurde Wolfsburgs Jochen Reimer (im Bild) gewählt. Unter den besten sechs DEL-Scorern sind fünf Deutsche. Davon sind mit Düsseldorfs Daniel Kreutzer und Hannovers Sascha Goc aber nur noch zwei in den Playoffs vertreten.

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Wer hat den längsten Bart?

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(Foto: imago sportfotodienst)

Mit Beginn der Playoffs bleiben jedes Jahr die Rasierapparate der Eishockeyprofis in den Badezimmerschränken und die Stoppeln wuchern nach und nach das ganze Gesicht zu. Auch Spieler, denen wenig Barthaare wachsen, machen mit. "Bei mir wächst zwar nicht so viel und es sieht ein bisschen bescheuert aus, aber das gehört dazu", sagt beispielsweise Düsseldorfs Simon Danner in der Rheinischen Post. Favorit auf den längsten Bart ist Danny aus den Birken (im Bild noch fast frisch rasiert) von den Kölner Haien. Der hat nämlich schon acht Spiele vor Ende der Hauptrunde aufgehört sich zu rasieren. Begründung: "Ich habe schon früher angefangen, denn eigentlich haben für uns die Play-offs längst angefangen." Andere Kandidaten: Paul Traynor vom EHC Wolfsburg (http://www.ehc-wolfsburg.de/index.php?show=kader&spielerid=7&action=bio), Ingolstadts Bryce Lampman (http://www.erc-ingolstadt.de/html/index.php?nav=team&id=132) oder Hannovers Tore Vikingstad (http://www.hannoverscorpions.de/scorpions_team.php?detail=69). Alles hängt davon ab wie weit sie mit ihren Teams kommen.

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Die Strafzeitenkönige

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(Foto: imago sportfotodienst)

Auch in dieser Hinsicht sind die Eisbären Berlin vorne, allerdings dürften sie darauf weniger stolz sein: Mit 924 Strafminuten sind die Eisbären das unfairste Team der Liga. Dazu kommen noch sechs Spielsperren. Im Bild raufen sich Berlins Alexander Weiss (links) und der Kölner Brett Breitkreuz. Das genaue Gegenteil sind die Hannover Scorpions mit 710 Strafminuten und null Spielsperren. Sie sind damit erster Anwärter auf die Robert-Müller-Fair-Play-Trophy.

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Die Meistertrainer

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Don Jackson (im Bild) und Rich Chernomaz sind die einzigen Trainer der Play-off-Teams, die schon einmal Meister geworden sind. Und zwar beide zwei Mal. Während Don Jackson mit den Eisbären 2008 und 2009 die deutsche Meisterschaft gewann, schaffte das Chernomaz sogar mit zwei verschiedenen Mannschaften: 2002 mit den Kölner Haien und 2004 mit den Frankfurt Lions. Jetzt trainiert Chernomaz den ERC Ingolstadt. Jackson ist noch immer in Berlin, sein auslaufender Vertrag wurde allerdings noch nicht verlängert.

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Was macht eigentlich Hans Zach?

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(Foto: Jochen Lübke/dpa)

Der würde gerne Nachfolger von Uwe Krupp als Nationaltrainer werden. Frei nach Lothar Matthäus, bot sich Zach einfach mal direkt an: "Ich bin da offen. Mich reizt dieser Job." Der sogenannte Alpenvulkan ist momentan im Ruhestand, hatte vergangene Saison noch mit den Hannover Scorpions die deutsche Meisterschaft gewonnen (im Bild bei der Bierdusche). Jetzt ist er gern gesehener Gast bei Talkrunden zur DEL - hat aber keinen Favoriten für die Meisterschaft. Der Deutsche Eishockeyverband wird nach der WM in der Slowakei (29. April bis 15. Mai) über die Nachfolge Krupps, der zur neuen Saison zu den Kölner Haien wechselt, entscheiden. Schon im Dezember hatte Zach gesagt: "Wenn man sagt, wir brauchen den Hans, der hat das schon sechs Jahre lang gut gemacht, dann ist das ein Thema." Vielleicht hat er mit seiner Taktik ja mehr Erfolg als Matthäus.

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