Eishockey:Abschied und Wiedersehen

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Nürnberg ehrt Steven Reinprecht. Weniger Freundlichkeit sollte Yasin Ehliz erwarten.

Von Johannes Schnitzler

Wenn die Nürnberg Ice Tigers an diesem Freitag (19.30 Uhr) den deutschen Meister EHC Red Bull München empfangen, dann ist dieses Spiel, anders als in den vergangenen Jahren, nicht das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga. Was, vorsichtig formuliert, nicht am Tabellenzweiten München liegt. Es sind die Nürnberger, die aktuell schwere Zeiten durchmachen. Dreimal nacheinander erreichten die Franken das Halbfinale der DEL, doch in dieser Saison dümpeln sie auf dem drittletzten Platz herum, elf Punkte hinter den Playoff-Rängen; zuletzt verlor die Mannschaft von Martin Jiranek sechs von sieben Spielen. Da kann es nicht schaden, sich an glorreiche Zeiten zu erinnern. Vor dem Duell mit München wird Steven Reinprecht (im Bild vorne) geehrt. 337 Mal hat der ehemalige NHL-Profi seit 2013 für Nürnberg in der DEL gespielt, 117 Tore geschossen und 229 vorbereitet, die meisten für seine Reihenkollegen Yasin Ehliz und Patrick Reimer (v. l.). Nach der vergangenen Saison hat "Reino", wie ihn Fans und Teamkollegen nennen, seine Karriere dann beendet, 42 Jahre ist er mittlerweile alt. Am Freitag wird Reinprechts Trikot unters Hallendach gezogen, seine Nummer 28 soll nicht mehr vergeben werden.

Auch für Ehliz ist das fränkisch-oberbayerische Derby eine Begegnung mit der Vergangenheit. Zum ersten Mal seit seinem gescheiterten NHL-Abenteuer kehrt der Nationalspieler nach Nürnberg zurück - als Gegner. Die Fans der Ice Tigers nahmen ihm seinen Wechsel nach München Anfang November übel, der Verein machte in einer Stellungnahme einen vermeintlichen Wortbruch des 25-Jährigen öffentlich. Ehliz hat acht Jahre für die Ice Tigers gespielt, in 386 Partien hat er 93 Tore geschossen und 165 vorbereitet. Dankbarkeit sollte er dafür nicht erwarten.

© SZ vom 07.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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