Dritte Liga:Zwist spitzt sich zu

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Als Aufsteiger auf einem Aufstiegsplatz, und wie geht es jetzt weiter? Der SV Waldhof Mannheim spricht sich für einen Saisonabbruch aus. (Foto: Jan Huebner/imago)

Acht Vereine fordern in einem gemeinsamen Aufruf das Saisonende. Die anderen 12 Klubs befürworten dagegen Geisterspiele.

Abbrechen, weiterspielen - oder die Klasse aufstocken und teilen? Der Kampf ums Überleben der Fußball-Drittligisten führt zu heftigen Debatten. Weil viele der 20 Profiklubs in der Corona-Krise existenziell gefährdet sind, hat man sich über die Lösung des Problems zerstritten. Am Freitag forderten acht Drittligisten in einem gemeinsamen Positionspapier den Saisonabbruch: Der Tabellenzweite Waldhof Mannheim, der Hallesche FC, der 1. FC Magdeburg, der Chemnitzer FC, Carl-Zeiss Jena, Preußen Münster, der FSV Zwickau und Großaspach sehen keine Alternative zum Aus. "Eine Beendigung der Saison mit Geisterspielen würde viele Vereine in finanzielle Schieflage und einige direkt in die Insolvenz führen", heißt es in dem Papier.

Die acht Klubs schlagen vor, dass bei einem Abbruch der aktuelle Tabellenstand im Hinblick auf den Aufstieg in die zweite Liga voll gewertet, der Abstieg dagegen ausgesetzt wird - und die dritte Liga zudem in der kommenden Saison mit allen Tabellenersten der fünf Regionalligen aufgestockt wird. Der gemeinsame Vorstoß erfolgte einen Tag, nachdem alle fünf Drittligisten aus Bayern das genaue Gegenteil gefordert hatten: TSV 1860 München, FC Bayern II, Unterhaching, Ingolstadt und Würzburg plädierten - ebenfalls in einem gemeinsamen Aufruf - für eine schnellstmögliche Fortführung der Saison mit Geisterspielen.

Während die Befürworter von Geisterspielen hohe Einnahmeausfälle fürchten, sehen die Gegner in deren Austragung eine existenzgefährdende Kostenfalle. Insgesamt 12 der 20 Klubs befürworten dem Vernehmen nach Geisterspiele. Sollte es zu einem Abbruch und der Lösungsvorschlag der acht Klubs zur Geltung kommen, würden der MSV Duisburg, Waldhof Mannheim und die SpVgg Unterhaching in die zweite Liga aufsteigen.

Der Kicker berichtete am Freitag über eine weitere Alternative zur Lösung der Krise: Ein Viertligist soll dem DFB offiziell vorgeschlagen haben, die dritte Liga wieder wie früher zweizuteilen: in eine Gruppe Nord und in eine Gruppe Süd, mit jeweils 20 Mannschaften.

© SZ vom 18.04.2020 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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