Dritte Fußball-Liga:Biankadi in der Startelf

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Derby-erprobt: Trainer Holger Seitz, hier in Aktion im Spiel des FCB II gegen Unterhaching. (Foto: Germann/Eibner/imago)

Der FC Bayern II und der TSV 1860 gehen mit unterschiedlichen Zielen ins Münchner Drittliga-Derby: Die U23 will Begeisterung und Selbstvertrauen tanken, die Löwen wollen einfach drei Punkte. Türkgücü spielt am Montag gegen Dresden.

Von Christoph Leischwitz

Am Donnerstag war gute Laune angesagt im Nachwuchszentrum des FC Bayern: Vom Training auf den Weg in die Kabine sorgten Schneeballschlacht-Scharmützel für allgemeine Erheiterung. An diesem Samstag (14 Uhr) folgt der Pflichtspiel-Kaltstart ins neue Jahr, ohne jegliche Vorbereitungsspiele. Die gute Stimmung, die "Begeisterung", sagt Trainer Holger Seitz, sei auch wichtig, um so schnell wie möglich auf Touren zu kommen, im Derby gegen 1860 München. In diesem Spiel gehe es "um mehr als nur drei Punkte", findet Seitz.

"Ein besonderes Spiel" sei es schon, sagt auch Sechzigs Coach Michael Köllner, aber: "Am Ende wollen wir drei Punkte holen." Diese Aussagen machen deutlich, dass der Prestigegedanke nicht gleichermaßen ausgeprägt ist im Moment; was freilich auch daran liegt, dass es bei den Sechzigern um etwas geht, das für die Zweitvertretung der Bayern unwichtig ist: um Punkte für den Aufstieg. Bei den Bayern hingegen steht die Entwicklung der Spieler im Vordergrund, aber auch deswegen ist dieses erste Spiel des Jahres im Grünwalder Stadion bedeutsam: Ein Derbysieg könnte das Selbstvertrauen stärken und ein bisschen dazu beitragen, eine ordentliche Rückrunde zu spielen. Gerade weil es sich um einen starken Gegner handelt. "Wenn ich diesen Mölders sehe, was der schon alles erlebt hat...", sagt Seitz mit Blick auf die große Erfahrung, die der Sechziger-Kader mitbringt.

Die Angaben zur Liquidität von Türkgücü sind teils widersprüchlich

Ganz klar, in diesem Duell treffen zwei Extreme aufeinander: erfahrene Haudegen gegen die jüngste Mannschaft der Liga. Während Seitz in Maximilian Welzmüller einer der wenigen Routiniers und zudem ein Derby-Fanatiker nach ausgestandener Verletzung noch fehlen wird, bringen die Sechziger diesmal sogar noch ein kleines bisschen mehr Erfahrung mit als 2020: Köllner kündigte am Freitag an, dass Zweitliga-Zugang Merveille Biankadi gleich in der Startelf stehen wird. Dafür fehlt Stefan Lex immer noch wegen muskulärer Probleme. Bei den Bayern ist man dem Vernehmen nach auf der Suche nach Verstärkungen, die aber bislang noch nicht eingetroffen sind.

Auf den Rasen im Grünwalder Stadion warten übrigens im Januar noch zehn Partien, überwiegend in einer Zeit, zu der normalerweise gar nicht gespielt wird. Am Montag steht schon das nächste Spiel an, Türkgücü München empfängt Dynamo Dresden. Für den Aufsteiger bedeutet die Partie gegen den Drittliga-Spitzenreiter einen krasseren Kaltstart: Investor Hasan Kivran hat seinen Ausstieg angekündigt, auch wenn dieser, wie zunächst kolportiert, zum Jahresende noch nicht erfolgt war. Angaben zur Liquidität des Vereins sind teils widersprüchlich. Geschäftsführer Max Kothny zeigte sich zuletzt aber optimistisch, die Saison zu Ende spielen zu können. In Tom Boere, Marco Holz und Marco Raimondo-Metzger haben bereits drei Spieler den Verein verlassen. Weitere könnten folgen.

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