Dortmund in der Einzelkritik:Die coolen Jungs

Weidenfeller jagt Kahns Rekord, Hummels heimst den nächsten Scorerpunkt ein, Götze beweist sein erstaunliches Gefühl für Raum und Zeit und Dede schießt als Letzter aufs Tor. Die Meister-Borussen beim 2:0 gegen Nürnberg in der Einzelkritik.

Philipp Kreutzer, Dortmund

Dortmund in der Einzelkritik

Roman Weidenfeller

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(Foto: dpa)

Verdeutlichte kurz nach der Pause erstmals in diesem Spiel, dass die bisher erst 19 Gegentore des BVB nicht nur ein Verdienst seiner Vorderleute sind. Blitzartig zuckte das linke Bein des Dortmunder Keepers hervor, um Schiebers Schuss zur Ecke zu lenken und den Anschlusstreffer der Nürnberger zu verhindern. Ansonsten wenig geprüft, fehlerlos - und somit meisterlich!

Dortmund in der Einzelkritik

Lukasz Piszczek

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(Foto: dapd)

Kämpfte anfangs mit einem gelben Luftballon, der auf dem Rasen gelandet war. Brachte ihn aber trotz mehrerer Versuche nicht zum Platzen. Auch in der Folge schien der Rechtsverteidiger nicht immer voll im Bilde, als er sich von Eigler überlaufen ließ und nach einer Nürnberger Ecke ins Kopfballduell gegen seinen Mitspieler Neven Subotic ging. Gewann mit der Führung aber erkennbar an Sicherheit und schaltete sich dann sogar einige Male in Angriffe ein.

Dortmund in der Einzelkritik

Mats Hummels

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(Foto: dpa)

Hatte im Kampf mit dem Ballon mehr Erfolg: Ein gezielter Tritt, und das Problem war gelöst. Ansonsten aber kaum einmal rustikal in seinen Aktionen. Der Innenverteidiger setzte seine Schnelligkeit effizient ein und gelangte so ohne Fouls und eher als Nürnbergs Stürmer an die Bälle. Blieb auch offensiv nicht untätig und heimste für seinen langen Pass vor Lewandowskis 2:0 einen Scorerpunkt ein - eine titelwürdige Leistung.

Dortmund in der Einzelkritik

Neven Subotic

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(Foto: dapd)

Wie Hummels mit beeindruckendem Stellungsspiel und Antizipationsvermögen, insgesamt aber nicht so konsequent wie sein Nebenmann. Traf zweimal bei Versuchen zu klären den Ball nicht richtig, wirkte auch im Spiel nach vorn nicht immer ganz sicher. Vergab nach einer da-Silva-Ecke per Kopf die große Chance zum dritten Treffer.

Dortmund in der Einzelkritik

Marcel Schmelzer

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(Foto: AFP)

Anders als sein Gegenpart Piszczek unternahm Dortmunds Linksverteidiger einen Offensivausflug nach dem nächsten. Einen entscheidenden Akzent vermochte er dabei zwar nicht zu setzen, verschaffte seinen Kollegen so aber immer wieder eine zusätzliche Anspielposition. Hielt zudem im Verbund mit dem vor ihm spielenden Großkreutz souverän seine Seite dicht.

Dortmund in der Einzelkritik

Sven Bender

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(Foto: AFP)

Als einer von zwei Sechsern vor der Abwehr gewohnt laufstark und resolut im Zweikampf. Zudem mit sicherem, weil nie riskantem Passspiel. Sein Spiel als unauffällig zu beschreiben, ist nicht als Kritik zu verstehen. Im Gegenteil: Mit seinen Qualitäten ermöglicht Bender es anderen zu glänzen - und das ist eines Champions würdig.

Dortmund in der Einzelkritik

Antonio da Silva

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(Foto: AFP)

In seinem zweiten Bundesligaspiel von Beginn an in dieser Saison konnte er den verletzt fehlenden Nuri Sahin nicht gleichwertig ersetzen. Interpretierte seine Rolle vor der Abwehr anfangs zu offensiv, so dass Trainer Jürgen Klopp ihn schon nach 20 Minuten zu sich an die Außenlinie bat und wild gestikulierend korrigierte. Erst in der zweiten Halbzeit ein stabilisierender Faktor. Nach 83 Minuten ausgewechselt.

Dortmund in der Einzelkritik

Mario Götze

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Wie alle Dortmunder während der ersten halben Stunde kaum zu sehen. Ihm gebührt jedoch das Verdienst, die anfängliche BVB-Nervosität beendet zu haben, denn sein strammer Flachschuss ermöglichte Barrios den Abstauber zum 1:0. Ließ anschließend immer mal wieder sein erstaunliches Gespür für Raum und Zeit aufblitzen, Zählbares kam dabei aber nicht zustande. Doch das dürfte jemandem, der mit 18 Jahren zum ersten Mal Deutscher Meister wird, erst mal ziemlich egal sein.

Dortmund in der Einzelkritik

Kevin Großkreutz

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(Foto: dpa)

Beim Jung-Nationalspieler drückte sich die anfängliche Nervosität nicht etwa in Untätigkeit, sondern in Übereifer aus. Deshalb im Zweikampf manchmal zu ungestüm und in Ballbesitz gelegentlich ohne die notwendige Übersicht. Nach dem 2:0 um defensive Stabilität bemüht, unterstützte Schmelzer sehr effektiv. Machte kurz vor Schluss Platz für Dede.

Dortmund in der Einzelkritik

Robert Lewandowski

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(Foto: AP)

Spitze, wie sich der Pole vor seinem Treffer zum 2:0 erst gegen Pinola behauptete und dann vor Schäfer völlig cool blieb und den Ball über den Keeper hinweg ins Tor lupfte. Lief und probierte viel und wurde gegen Ende erschöpft gegen Kuba ausgewechselt. Bewies aber nach dem Abpfiff immer noch bemerkenswerte Sprintqualitäten, als er möglichst schnell wieder bei den Kollegen auf dem Rasen sein wollte.

Dortmund in der Einzelkritik

Lucas Barrios

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(Foto: dpa)

Dem Angreifer für die erste halbe Stunde des Spiels eine unauffällige Leistung zu attestieren, wäre unzutreffend. Barrios missglückte nämlich - trotz erkennbaren Bemühens - auf fast schon groteske Weise einfach alles: jede Ballannahme, jedes Abspiel, jeder Zweikampf. Dass das aber für einen Stürmer kein Problem sein muss, bewies er nach 32 Minuten, als er per Abstauber zum 1:0 traf. Mit einer einzigen Aktion lieferte Barrios seinen Arbeitsnachweis - eine wahrhaft meisterliche Quote.

Dortmund in der Einzelkritik

Kuba

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(Foto: dpa)

Nahm ab der 78. Minute an den Meisterfeierlichkeiten teil, als er für Lewandowski eingewechselt wurde.

Dortmund in der Einzelkritik

Felipe Santana

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kam ebenfalls noch in den Genuss, bei Abpfiff auf dem Rasen zu stehen. Für da Silva in der 83. Minute eingewechselt, nahm er Hummels' Platz in der Innenverteidigung ein. Der rückte ins Mittelfeld vor.

Dortmund in der Einzelkritik

Dede

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(Foto: dpa)

Schon zur Pause hatten ihn die BVB-Fans gefordert, in der Schlussminute entsprach Jürgen Klopp dem Wunsch der Anhänger und brachte den verdientesten Dortmunder Spieler.

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