Dortmund - Hertha 3:1:Vor dem Tor schludrig

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Mit einer soliden Vorstellung gegen Hertha hat Dortmund die Tabellenführung verteidigt. Das 3:1 geriet allerdings in Gefahr.

Mit einer starken Vorstellung und der Startserie von neun Punkten und 11:1 Toren hat Borussia Dortmund von Rekordmeister Bayern München die Tabellenführung wieder übernommen. Gegen Hertha BSC feierte die Mannschaft am Sonntagnachmittag mit dem 3:1 (1:0) unter ihrem neuen Trainer Thomas Tuchel zudem den achten Sieg im achten Pflichtspiel. Weltmeister Mats Hummels (27.) erzielte bei hochsommerlichen Temperaturen - auf dem Rasen wurden 43 Grad gemessen - den Führungstreffer, Pierre-Emerick Aubameyang erhöhte mit seinem dritten Saisontor (51.). Nach einer Unkonzentriertheit der Defensive kassierte der BVB durch Salomon Kalou (78.) den ersten Liga-Gegentreffer dieser Saison, doch Ramos (90.+3) beseitigte die letzten Zweifel. "Das Schwierige war, das Tempo hochzuhalten. Wir wissen, dass das nicht so ein gutes Spiel von uns war, aber wir haben gewonnen und das ist das Relevante", sagte Hummels.

Von Beginn an zogen sich die Berliner, die ohne den am Vormittag vom VfB Stuttgart verpflichteten Angreifer Vedad Ibisevic spielten, an ihren eigenen Strafraum zurück, während der BVB geduldig nach Räumen für seine schnellen Kombinationen suchte. Doch beinahe wäre diese Taktik nach hinten losgegangen. Beim ersten Konter der Hertha hatte Genki Haraguchi (15.) den Führungstreffer auf dem Fuß, Hummels konnte im letzten Moment klären.

BVB-Trainer Tuchel nutzte gleich die erste Trinkpause für taktische Korrekturen. Drei Minuten später leistete Shinji Kagawa mit einer präzisen Flanke die Vorarbeit zum Kopfballtreffer von Hummels. "Die ersten 20 Minuten waren gut, da lief alles nach Plan", sagte Berlins Trainer Pal Dardai. "Dann haben wir aus dem Nichts ein Tor kassiert. Anschließend war Dortmund besser und hat verdient gewonnen." Durch ständige Spielverlagerungen der Borussen ergaben sich zunehmend Lücken in der Hertha-Abwehr. Dabei setzten die Gastgeber drei Tage nach dem erfolgreichen Einzug in die Europa-League zunächst nicht energisch genug nach. Erst nach dem Wechsel legten sie einen Gang zu, es folgten Chancen fast im Minutentakt. Zunächst rutschte Marco Reus im Torraum an einem Ball vorbei, bevor Aubameyang auf Vorlage vom erneut überzeugenden Nationalspieler Matthias Ginter mit dem 2:0 die spielerische Überlegenheit auch im Ergebnis zum Ausdruck brachte.

Eingenickt: Dortmunds Mats Hummels (M.) erzielt die Führung, seine Kollegen in der Offensive sind vor dem Tor weniger konsequent. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Die Berliner schienen danach vor der spielerischen Dominanz und den individuellen Qualitäten der Schwarz-Gelben zu kapitulieren und nur noch den Schaden in Grenzen halten zu wollen, auch nach dem Anschlusstreffer. Bei den meist harmlosen Bemühungen der Gäste boten sich Dortmund einige Konterchancen, doch mangelte es in der Schlussphase an der Konzentration, um das Ergebnis noch höher zu gestalten. Auch Dardai gestand: "Wenn sie alle Chancen rein gemacht hätten, wäre es schlimm geworden."

© SZ vom 31.08.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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