Ditte Liga:Viel zu frei

Lesezeit: 2 min

Jubeln gewohnt: Dennis Eckert Ayensa (Mitte) steht in dieser Saison nun bei drei Toren und vier Vorlagen. Damit ist er zweitbester Scorer des FCI. (Foto: Oliver Strisch/Eibner-Pressefoto/imago)

Der FC Ingolstadt schiebt sich mit einem 2:1 gegen den Tabellenletzten Duisburg zurück auf den zweiten Rang. Marc Stendera bereitet beide Treffer vor.

Von Johannes Kirchmeier

Moritz Stoppelkamp wandte sich in dieser 28. Spielminute noch einmal an seinen Trainer: "Was ist denn jetzt mit dem Zehner? Der ist die ganze Zeit frei!", rief er ihm an der Seitenlinie energisch zu. Doch Gino Lettieri, der Coach des Drittliga-Tabellenletzten MSV Duisburg, winkte flugs ab. "Warum gehst du nicht auf meine Sache ein?", fragte der frühere Bundesliga-Profi Stoppelkamp. "Der macht das ganze Spiel bei denen." Eine halbe Minute nach dieser kurzen Diskussion empfing der angesprochene Zehner des FC Ingolstadt, Marc Stendera, einen Pass am rechten Strafraumeck der Duisburger. Er flankte den Ball nach innen - und Thomas Keller köpfte das 2:1 für den FCI. Stoppelkamp trottete zum Anstoß, er würdigte Lettieri keines Blickes.

Es war letztlich das entscheidende Tor, denn 2:1 (2:1) endete auch die Partie der beiden Zweitliga-Absteiger von 2019. Die Ingolstädter sind damit auch nach dem ersten Drittliga-Wochenende des Jahres 2021 und vor ihrem Nachholspiel am Mittwoch in Zwickau Tabellenzweiter. Der am Freitag verpflichtete und zuletzt vereinslose frühere Augsburger Bundesliga-Angreifer Caiuby spielte noch nicht mit bei ihnen. "Er ist körperlich noch nicht zu 100 Prozent da", sagte Trainer Tomas Oral.

Erst Ende November hatte sein Team beim damaligen Letzten SV Meppen 0:2 verloren, schon in der vierten Minute kassierten die Ingolstädter damals das erste Gegentor. Sie sollten also eigentlich gewarnt gewesen sein. Und doch lagen sie auch am Sonntag schon ab der vierten Minute wieder zurück: Ahmet Engin traf nach einer missglückten Abwehr von Keller, die zum Steilpass für Engin in den Strafraum wurde.

Gleich danach aber übernahmen die Oberbayern die Kontrolle, Kapitän Stefan Kutschke scheiterte aus wenigen Metern noch knapp (6. Minute), sein Sturmkollege Dennis Eckert Ayensa machte es kurz darauf besser: Nach einem feinen langen Ball, den Stendera nach einer Körperdrehung aus dem Mittelkreis nach vorne schlug, setzte sich der Angreifer im Strafraum gegen seinen Gegenspieler Joshua Bitter durch und traf zum 1:1 (16.). Nach verletzungsbedingt nur sieben Einsätzen steht Eckert Ayensa in dieser Saison nun bei vier Toren und drei Vorlagen - und ist damit zweitbester Scorer seines Teams hinter Kutschke. Nach einer weiteren Kutschke-Gelegenheit drehte dann Keller mit seinem Kopfball die Partie (28.).

In der zweiten Halbzeit deckten die Duisburger Stendera tatsächlich energischer oder foulten ihn sicherheitshalber, bevor er sich drehte. Zu Chancen kam der MSV aber nicht mehr, stattdessen hätte der FCI die Führung ausbauen können, was Kutschke und Eckert Ayensa verpassten. "In solchen Situationen müssen wir den Sack zumachen, das schaffen wir zurzeit nicht", mahnte Oral mit grimmigem Blick.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: