DFL:Weniger Geld, späterer Start

Die Nachricht sickerte mitten im Milliarden-Poker um die Neuvergabe der TV-Rechte ab 2021 durch: Wegen der Corona-Krise muss der deutsche Profifußball in der kommenden Saison bei den Medienrechten mit einem Minus von 150 Millionen Euro rechnen. Laut Kicker kalkuliert die Deutsche Fußball Liga (DFL) bei den Erlösen für die Rechte im deutschsprachigen Raum nur noch mit 1,2 statt 1,35 Milliarden Euro, die an die 36 Klubs der Bundesligen ausgeschüttet werden.

Damit fiele die Summe etwa auf den Mittelwert, den die DFL bei der Rechtevergabe 2016 für die vier Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21 erzielt hatte. Da die Einnahmen während der Vertragslaufzeit steigen, werden die Vereine ausgerechnet vor der lukrativsten Saison von der Krise erwischt. Die Prognose ist in einem Brief der DFL-Finanzkommission an die Klubs nachzulesen. Demnach war im April noch eine Summe von 1,27 Milliarden Euro für 2020/21 in Aussicht gestellt worden. Diese Summe wurde nun nach einer Rechte-Sonderkündigung durch Eurosport um weitere 70 Millionen reduziert. Pikant im Schreiben ist die Passage, dass "vereinzelte Klubs die Reduktionen in ihren Budgetplanungen für 20/21 noch nicht berücksichtigt haben" und daher noch abspecken müssen.

Vor weitere Probleme könnte die Bundesliga der für den 11. September geplante Starttermin für die neue Saison stellen. Laut Bild am Sonntag steht zur Diskussion, ob jene Vereine, die im August an den Europacup-Finalturnieren teilnehmen, erst im Oktober einsteigen dürfen. Eine andere Option ist, den gesamten Bundesligastart auf Ende September zu verschieben.

© SZ vom 15.06.2020 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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