DFB-Pokal:"Verlierer ist der Fußball"

Bayerns Verbandspräsident Koch erwartet in der Posse um Schalke 04, Schweinfurt 05 und Türkgücü München keine schnelle Lösung. Dem Klubchef der Münchner wirft er Wortbruch vor.

Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), erwartet im Chaos um die Absage des DFB-Pokalspiels zwischen Schweinfurt 05 und Schalke 04 keine schnelle Lösung. "Der Verlierer ist der Fußball, und wir werden auch so schnell zu keiner Entscheidung kommen", sagte Koch im Bayerischen Fernsehen. Gleichzeitig verteidigte der DFB-Vizepräsident die Haltung des BFV. "Wir standen zwischen allen Stühlen. Wir wollten eine salomonische Entscheidung vorschlagen. Das muss ich jetzt akzeptieren, dass das gescheitert ist. Was jetzt passiert, ist viel schädlicher für den Fußball", so Koch.

Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München hatte per einstweiliger Verfügung am Freitag erwirkt, dass das Erstrundenspiel zwischen Schalke und dem bayerischen Regionalligisten Schweinfurt vom DFB wegen nicht geklärter Rechtslage kurzfristig abgesagt wurde. Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider hatte daraufhin dem BFV die Schuld zugeschoben. Er habe Schneider am Sonntag eine SMS geschickt, "er hat sich aber nicht gemeldet", sagte Koch dem BR. Er wisse, dass dies "für Schalke eine fürchterliche Situation ist. Aber man sollte dem Richtigen die Vorwürfe machen" - laut Koch offenbar Türkgücü-Präsident Hasan Kivran, dem er Wortbruch vorwirft. "Wir haben am 8. Mai klare Regeln geschaffen. Schade, dass das nicht akzeptiert worden ist", sagte Koch. Jetzt werde "eine massive Auseinandersetzung (...) auf dem Rücken des BFV ausgetragen". Die Regelung, Türkgücü - bei Saisonunterbrechung der Regionalliga Tabellenführer - als Aufsteiger zur 3. Liga und Schweinfurt für den Pokal zu melden, sei die naheliegende Lösung gewesen.

© SZ vom 15.09.2020 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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