DFB-Pokal:Pokal-Quadratur

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Schon Fifa und Uefa haben Welt- und Europameisterschaften mit immer mehr Teilnehmern bestückt. Nun soll auch der DFB-Pokal aufgebläht werden.

Der Trend zur Aufblähung der Fußball-Wettbewerbe macht auch vor dem 82 Jahre alten DFB-Pokal nicht Halt: Zwei weitere Runden, Entlastung der Europacup-Starter, mehr Geld für die Amateure - das ist der Plan der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur Reform des Formats, das in seinen ersten Runden, wie am kommenden Wochenende, vor allem von den Duellen zwischen David und Goliath lebt.

Mit ihren Vorschlägen, die nach Auslaufen der TV-Verträge ab 2019/20 greifen sollen, tüftelt die DFL an der Quadratur des Kreises: Spitzenvereine und Amateure sollen zufriedengestellt werden. Ob der DFB den Planspielen zustimmt, erscheint aber fraglich. Nicht alle beim Verband sind mit dem Vorhaben glücklich, noch laufen die Gespräche. Der DFB-Präsident ist sich aber sicher, dass es bald zu einer Einigung kommt: "Wir sind gemeinsam mit der DFL auf einem guten Weg. Ich glaube, dass wir in den nächsten Monaten zu einer finalen Entscheidung kommen", sagte Reinhard Grindel der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Die entscheidende Neuerung wäre die Einführung von zwei weiteren Runden (Qualifikation und Vorrunde). Für die DFL ist vor allem die Terminierung der 1. Hauptrunde wichtig, in der die Europacup-Starter einsteigen sollen. Während die Runde bisher am Wochenende vor dem Bundesliga-Start im August ausgetragen wird, würde sie künftig im September stattfinden. So sollen die Europacup-Teilnehmer entlastet werden, um im Sommer die Auslandsvermarktung anzukurbeln. Die restlichen Klubs der ersten und zweiten Liga müssten sich für die 1. Runde über die Vorrunde qualifizieren. Dort würden sie, wie bisher, auf Amateure treffen, die sich in der Qualifikation durchgesetzt haben. Künftig könnten 182 Klubs statt bisher 64 am DFB-Pokal teilnehmen.

© SZ vom 10.08.2017 / SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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