DFB-Pokal: Der Samstag:Kugelblitz und Donnerschlag

Die Bundesligisten müssen am Samstag Rückstände aufholen, zwei dicke Überraschungen gibt es dennoch - und schöne Auftritte von Mario Basler und Ailton. Alle Spiele, alle Tore.

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Wer am Samstag alle neun Spiele in der DFB-Pokal-Konferenz live verfolgte, der sah zahlreiche Tore, er hörte exakt 61 Mal "Tor in..." und wusste hin und wieder gar nicht, wer denn jetzt gegen wen spielt und wer da schon wieder einen Treffer erzielt hat. Hier noch einmal alle Spiele und alle Tore im Überblick: SV Sandhausen - FC Augsburg 4:4 (3:3, 2:1) n.V., 1:3 i. E. Zweitligist FC Augsburg ist mit Glück in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Halbfinalist der vergangenen Saison gewann beim Drittligisten SV Sandhausen 3:1 im Elfmeterschießen. Nach der regulären Spielstand hatte es 3:3 gestanden, nach 120 Minuten hieß es 4:4. Nach der Augsburger Führung durch Neuzugang Torsten Oehrl (14. ) drehten die Gastgeber durch Treffer von Tim Danneberg (20.) und David Ulm (34.) die Begegnung noch vor der Pause. Roberto Pinto erhöhte mit einem verwandelten Foulelfmeter (51.). Doch Edmond Kapllani (79.) und Nando Rafael (im Bild) per Handelfmeter (90.+2) glichen noch aus. In der Verlängerung war erneut Rafael erfolgreich (112.), ehe Sreto Ristic Sandhausen ins Elfmeterschießen brachte (119.). Dort wurde Augsburgs Schlussmann Simon Jentzsch zum Matchwinner. Er hielt die Schüsse von Marco Pischorn und Ulm, zudem schoss Danneberg über das Tor. Da störte es Augsburg auch nicht, dass Rafael an SV-Schlussmann Frederic Löhe scheiterte. Archivfoto: ddp

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SV Elversberg - Hannover 96 0:0 n. V., 5:4 i. E. Hannover 96 hat aus der peinlichen Pokalpleite des vergangenen Jahres wenig gelernt und sich erneut im ersten Pflichtspiel der Saison blamiert. Der Fußball-Bundesligist, der vor einem Jahr in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten Eintracht Trier ausgeschieden war, unterlag nach torlosen 120 Minuten mit 4:5 im Elfmeterschießen beim SV Elversberg. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Elversbergs Aydin Zeric. Vor 2700 Zuschauern im Waldstadion an der Kaiserlinde zeigten die Niedersachen, die im Sommer aufgrund des ausgerufenen Sparkurses lediglich ablösefreie Spieler verpflichtet haben, eine insgesamt schwache Vorstellung. Foto: dpa

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Eintracht Braunschweig - SpVgg Greuther Fuerth 1:2 (0:0) n. V. Zweitligist SpVgg Greuther Fürth hat nach den tollen Auftritten in der vergangenen DFB-Pokal-Saison nur mit Ach und Krach die zweite Runde erreicht. Die Mannschaft von Trainer Mike Büskens, die im Frühjahr erst im Viertelfinale mit 2:6 bei Bayern München ausgeschieden war, kam zu einem mühevollen 2:1 (0:0) nach Verlängerung beim Drittligisten Eintracht Braunschweig. Für die Niedersachsen war es seit 2006 das vierte Erstrunden-Aus. In der 91. Minute brachte Bernd Nehrig (im Bild) die Gäste nach torlosen 90 Minuten mit einem Traumtor zunächst in Führung. Nach dem Ausgleich von Mathias Fetsch (106.) traf Leonhard Haas (119.) zum 2:1 und profitierte dabei von einem Fehler von Braunschweigs Keeper Marjan Petkovic. Archivfoto: ddp

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FC Erzgebirge Aue - Borussia Mönchengladbach 1:3 (0:1) Borussia Mönchengladbach ist nur mit großer Mühe zum sechsten Mal in Folge in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Bei Zweitligist Erzgebirge Aue kam der dreimalige Pokalsieger nach einer vor allem in der ersten Halbzeit mäßigen Leistung zu einem hart erkämpften 3:1 (1:0)-Erfolg. Michael Bradley (links im Bild) sorgte in der 38. Minute für die Führung für Gladbach, kurz nach dem Wechsel glich Jan Hochscheidt (47.) vor 12.652 Zuschauern für die keinesfalls schlechteren Sachsen per Kopf aus. Neuzugang Mohamadou Idrissou sorgte in der 64. Minute für das erlösende 2:1. Den Endstand stellte Marco Reus her (87.). Foto: dpa

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SC Verl - 1860 München 1:2 (1:0) Die Fußballer des SC Verl haben eine Überraschung in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals verpasst. Am Samstag musste der Verein aus der Regionalliga West eine 1:2 (1:0)-Niederlage gegen den Zweitligisten 1860 München hinnehmen. Vor 2100 Zuschauern im Verler Stadion an der Poststraße war Thomas Bertels (8. Minute) für die Hausherren erfolgreich. Stefan Aigner (69./73.) bewahrte 1860 mit einem Doppelschlag vor einer Blamage. Foto: Bernd Thissen, dpa

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FK Pirmasens - Bayer Leverkusen 1:11 (0:1) Einen ruhigen Nachmittag erlebte Jupp Heynckes in Pirmasens. Auch ohne Michael Ballack hat Bayer Leverkusen locker die 2. Runde im DFB-Pokal erreicht und sich für den Bundesligastart bei Borussia Dortmund warm geschossen. Beim 11:1 (1:0)-Schützenfest gegen den Fünftligisten FK Pirmasens war Patrick Helmes am Samstag vor 8254 Zuschauern mit drei Toren (46./58./64.) erfolgreichster Bayer-Spieler. Stefan Kießling (36./60.), Renato Augusto (62.), Sydney Sam (67./88.), Eren Derdiyok (84./90.) und Arturo Vidal (87.) per Foulelfmeter steuerten die weiteren Treffer bei. Sebastian Reich (70.) gelang das umjubelte Ehrentor für den Südwest-Oberligisten. Foto: Getty

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SC Pfullendorf - Hertha BSC Berlin 0:2 (0:0) Hertha BSC Berlin hat bei der Pflichtspiel-Premiere seines neuen Trainers Markus Babbel die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Bundesliga-Absteiger gewann am Samstag beim Fußball-Regionalligisten SC Pfullendorf aus Baden-Württemberg mit 2:0 (0:0). Die Tore für die Berliner erzielten Adrian Ramos (61. Minute) und Rob Friend (74.). Der Außenseiter hatte die Partie lange ausgeglichen gehalten. Foto: Getty

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 Wacker Burghausen - Borussia Dortmund 0:3 (0:2) "Game over" für "Super Mario": Bundesligist Borussia Dortmund hat Mario Basler den Einstand als Trainer beim Drittligisten Wacker Burghausen verdorben und ist mit einem sehr überzeugenden Auftritt in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Der Bundesligist hatte wenig Mühe und gewann nach Toren von Lucas Barrios (4.), Neven Subotic (13.) und Kevin Großkreutz (48.) verdient mit 3:0 (2:0). Während BVB-Coach Jürgen Klopp mit einiger Gelassenheit in das Play-off-Hinspiel zur Europa League am Donnerstag gegen Qarabag Agdam aus Aserbaidschan gehen kann, wartet auf Basler beim Vorletzten der 3. Liga noch sehr viel Arbeit. Allein der Name Basler hatte in Burghausen Hoffnungen auf eine Sensation genährt, die Verantwortlichen erwarteten offenbar einen Donnerschlag. Der ehemalige Nationalspieler war als Nachfolger des entlassenen Jürgen Press zwar erst drei Tage im Amt, doch viele Fans erinnerten sich noch an Baslers Pokal-Lauf mit dessen letztem Arbeitgeber Eintracht Trier. Mit dem Regionalligisten war Basler im Vorjahr ins Achtelfinale gestürmt - diesmal war sofort Schluss. Dabei hatte Basler einiges versucht. Er veränderte die Startelf auf vier Positionen, brachte einen neuen Torhüter und entschied sich für eine mutigere Aufstellung als Vorgänger Press mit zwei Stürmern. Doch Dortmund war im ersten Pflichtspiel der Saison von Beginn an das bessere Team und zeigte sich eine Woche vor dem Bundesliga-Start schon in einer ordentlichen Form. Foto: Getty

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Chemnitzer FC - FC St. Pauli 1:0 (1:0) Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli hat sich in seinem ersten Pflichtspiel bis auf die Knochen blamiert und ist in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Nach einer enttäuschenden Leistung verlor das Team von Trainer Holger Stanislawski beim Viertligisten Chemnitzer FC 0:1 (0:1).  Für den Pokal-Halbfinalisten von 1993 aus Chemnitz war es der erste Einzug in die zweite Runde seit der Saison 1999/2000. Kapitän Andreas Richter (5.) erzielte das Siegtor. Vor 10.431 Zuschauern am Stadion an der Gellertstraße, der höchsten Besucherzahl seit mehr als zehn Jahren in Chemnitz, begann die Begegnung mit einem Paukenschlag. Bereits nach fünf Minuten gelang dem Außenseiter die Führung. Richter köpfte nach einer Ecke fast völlig unbedrängt von der Pauli-Abwehr zum 1:0 ein. Im Anschluss überließ das Team von Gerd Schädlich dem über weite Strecken der ersten Hälfte enttäuschenden Favoriten das Spiel, doch konnten die Gäste meist nicht viel mit dem Übergewicht anfangen. Foto: Getty

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SV Babelsberg - VfB Stuttgart 1:2 (1:2) Nationalspieler Cacau hat den VfB Stuttgart vor einem bitteren Ausrutscher im DFB- Pokal und seinen Trainer Christian Gross vor einem rabenschwarzen Geburtstag bewahrt. Mit einem Doppelpack sicherte der Stürmer dem Fußball-Bundesligisten am Samstag einen glanzlosen 2:1 (2:1)-Erstrundensieg beim SV Babelsberg 03. Am 56. Geburtstag von Coach Christian Gross traf Cacau in der 21. und 25. Minute. Die überraschende Führung für den Drittligisten aus Potsdam hatte Dominik Stroh-Engel (4.) erzielt. Mehr sprang für die zwar engagierten, aber spielerisch limitierten Brandenburger nicht heraus - Stuttgart tat vor 5805 Zuschauern über beinahe 90 Minuten nicht mehr als nötig. Foto: dpa

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Hansa Rostock - TSG Hoffenheim 0:4 (0:4) Angeführt vom neuen Kapitän Andreas Beck hat die TSG 1899 Hoffenheim die erste Pflichtübung der neuen Saison mühelos gemeistert. Der Fußball-Bundesligist zog am Samstag mit einem 4:0 (4:0)-Sieg beim drittklassigen FC Hansa Rostock in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Vedad Ibisevic (18./32.), Demba Ba (14.) und Peniel Mlapa (28.) erzielten vor 12 600 Zuschauern in der DKB-Arena die Tore für die TSG, die die Partie unter tatkräftiger Mithilfe der Hausherren bereits nach einer knappen halben Stunde für sich entschieden hatten. Foto: dpa

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FC Oberneuland - SC Freiburg 0:1 (0:1) Fußball-Bundesligist SC Freiburg hat sich auch von Ex-Wunderstürmer Ailton nicht beeindrucken lassen und ist souverän aber glanzlos in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Breisgauer siegten am Samstag beim Bremer Viertligisten FC Oberneuland trotz schwacher Offensivleistung mit 1:0 (1:0). Der inzwischen 37 Jahre alte Ailton wurde als Neuzugang bei den Bremern eingewechselt und feierte ein erfolgloses Pflichtspieldebüt bei seinem neuen Club. Das Tor des Tages vor 2306 Zuschauern im Bremer Sportpark Vinnenweg köpfte Papiss Cissé in der 13. Minute. Ailton, der einst beim großen Oberneuländer Nachbarn SV Werder Titel sammelte und für Furore sorgte, präsentierte sich am Samstag als Schatten seiner selbst. Dem unter großem Jubel nach 60 Minuten vom FCO-Coach und ehemaligem Ailton-Mitspieler bei Werder, Mike Barten, eingewechselten "Kugelblitz" fehlte die Bindung zu seinen Teamkollegen. Ohne die einstige Spritzigkeit stellte der einstige Bundesliga-Star keine Gefahr für das Freiburger Tor dar. Foto: dpa

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Rot Weiss Ahlen - Werder Bremen 0:4 (0:1) Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat sich vom Wechseltheater um Nationalspieler Mesut Özil nicht beeindrucken lassen und erreichte ohne Probleme die zweite DFB- Pokal-Runde. Der Pokalfinalist setzte sich mit 4:0 (1:0) bei Drittligist Rot Weiss Ahlen durch. Vor 9120 Zuschauern im Wersestadion erzielten Claudio Pizarro (32.), Hugo Almeida (63.), Tim Borowski (68.) und der für den schwachen Özil eingewechselte Marko Marin (82.) die Tore. Foto: Getty

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