Deutsche Skispringer:"Einfach richtig schlecht"

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Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster. (Foto: dpa)

In Engelberg erleben die deutschen Skispringer den schlechtesten Tag des bisherigen Olympiawinters - anschließend redet Bundestrainer Werner Schuster Klartext. Nur Severin Freund hat Glück: Er stürzt, doch zurück bleiben nur ein paar Kopfschmerzen.

Nach dem schwärzesten deutschen Skisprung-Tag des Olympia-Winters pfiff Bundestrainer Werner Schuster auf jegliche Diplomatie und redete Klartext: "Wir sind einfach richtig schlecht Ski gesprungen", sagte der Österreicher im ZDF nach dem völlig verpatzten ersten Teil der Vierschanzentournee-Generalprobe. Andreas Wank als 13. sorgte für den einzigen Lichtblick der DSV-Adler, die beim Sieg des Polen Jan Ziobro nur mit drei Springern den Finaldurchgang erreichten.

"Heute ist alles schief gegangen, was nur geht", sagte Schuster: "Wer hier auch nur einen kleinen Fehler macht, der hat sofort verloren." Bis zum zweiten Springen am Sonntag (14.00 Uhr) wartet eine Menge Arbeit auf den Chefcoach: "Wir werden uns jetzt sortieren und dann wieder angreifen."

Nach dem ganz starken Saisonauftakt mit einem Sieg durch Severin Freund und drei weiteren Podestplatzierungen verpatzten die deutschen Springer auf der Gross-Titlis-Schanze, auf der zuletzt Sven Hannawald 2002 für einen deutschen Weltcup-Erfolg gesorgt hatte, den ersten Durchgang völlig. Am schlimmsten erwischte es Freund selbst, der bei der Landung verkantete und stürzte. "Es ist nichts passiert, da werden wohl nur ein paar Kopfschmerzen bleiben", sagte der 25-Jährige.

Wank indes erfüllte als 13. mit Sprüngen auf 131,5 und 128 m (250,8 Punkte) immerhin die halbe Olympia-Norm. "Es war heute ein erster Schritt", sagte der Sportsoldat aus Halle/Saale: "Wenn ich fit bin, schaffe ich auch den Sprung zu Olympia. Beim ersten Durchgang habe ich ganz schön liegen lassen, im zweiten habe ich es halbwegs hinbekommen."

Andreas Wellinger (Ruhpolding) als 25. und Karl Geiger (Oberstdorf) als 28. schafften immerhin noch den Sprung in den zweiten Durchgang. Diesen verpassten Michael Neumayer (Berchtesgaden/32.) und Marinus Kraus (Oberaudorf/34.). Debütant Pius Paschke (Kiefersfelden) kam noch vor Freund (48.) auf Platz 47. Richard Freitag (Aue) hatte verletzt abgesagt.

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