Deutsche Nationalelf:Löw bringt fünf Neue gegen Brasilien

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Joachim Löw kann es sich aussuchen - er hat genug gute Spieler dabei. Auch Ilkay Gündogan. (Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Der Bundestrainer baut die Nationalelf um - besonders Marvin Plattenhardt rückt in den Fokus. Roger Federer sagt die Sandplatz-Saison komplett ab. Alba Berlin gewinnt hitziges Basketball-Spitzenspiel in München.

Meldungen im Überblick

Fußball, DFB: Joachim Löw wird seiner Mannschaft für den zweiten Teil des doppelten WM-Härtetests gegen Brasilien am Dienstag (20.45 Uhr/Liveticker SZ.de) ein anderes Gesicht geben. Löw bringt im Duell mit dem Rekordweltmeister in Berlin mindestens fünf neue Spieler. Löw muss Thomas Müller und Mesut Özil ersetzen, die er nach dem 1:1 (1:1) gegen Spanien wie abgesprochen nach Hause geschickt hatte. Auch Sami Khedira (Rückenprobleme) bekommt wahrscheinlich eine Pause, seinen Platz im defensiven Mittelfeld wird wohl Ilkay Gündogan einnehmen. Zudem musste Emre Can wegen Rückenproblemen, die ihn bereits in Düsseldorf zum Zuschauen verurteilt hatten, vorzeitig abreisen.

Sebastian Rudy reiste nach Berlin nach, er war am Donnerstag Vater geworden. "Ich plane, dass Marvin Plattenhardt spielt", sagte Löw. "Zudem denke ich, dass Ilkay von Anfang an spielen wird, Leroy Sane auch. Drei Wechsel habe ich auf jeden Fall." Dazu kommen die von Müller und Özil.Gegen Spanien hatte hinten links Jonas Hector (1. FC Köln) verteidigt, der Plattenhardt (Hertha BSC) weichen wird. Sane (Manchester City) wird wohl links offensiv für Julian Draxler (Paris St. Germain) spielen. Für Löw ist Brasilien der letzte Prüfstein vor der Nominierung seines vorläufigen Kaders für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli). Der Bundestrainer benennt sein Aufgebot am 15. Mai in Dortmund.

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Plattenhardt empfindet das Lob des Bundestrainers derweil als Verpflichtung. "Solche Aussagen freuen jeden Spieler, das ist schön zu hören. Aber ich möchte mich weiter empfehlen und beweisen, dass der Bundestrainer auf mich zählen kann", sagte er. Eine sichere Nominierung leite er aus Löws Worten nicht ab, betonte der Herthaner. "Das war es noch nicht, das war nur eine Aussage des Bundestrainers, da sind es noch einige Wochen hin, kann noch einiges passieren."

Basketball, Bundesliga: ALBA Berlin hat die Siegesserie von Bayern München beendet. Im Spitzenspiel siegte das Team von Trainer Aito Garcia Reneses beim Tabellenführer nach einer hitzigen Partie überraschend deutlich mit 91:72 (34:39). Für ALBA war es der elfte Ligasieg in Serie und die erfolgreiche Revanche für die Pokalfinal-Pleite vor fünf Wochen. Bester Berliner Werfer war Peyton Siva mit 16 Punkten. Die Münchner hatten zuvor 20 Ligaspiele in Serie gewonnen. ALBA startete seltsam gehemmt. Gegen die bewegliche Bayern-Deckung gelang es nur selten, sich gute Wurfpositionen zu erarbeiten. So lagen die Berliner schnell 0:7 hinten. Und da auch die ALBA-Verteidigung die Bayern zunächst nicht stoppen konnte, lag das Aito-Team nach dem Ende des ersten Viertels mit 13:26 in Rückstand.Im zweiten Viertel wachte ALBA auf.

Beide Teams agierten nun auf Augenhöhe. Und da die Berliner nun vor allem mit Drei-Punkte-Würfen trafen, konnten sie so den Rückstand bis zur Halbzeit auf 34:39 verkürzen.Nach dem Seitenwechsel wurde es eine hart umkämpfte Partie und sehr hitzig. Nach einer Rangelei wurden ALBAs Joshiko Saibou und die Bayern-Akteure Reggie Redding und Devin Booker disqualifiziert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ALBA das Spiel gedreht und lag 51:48 in Führung.Die Bayern wirkten geschockt und die Berliner bauten ihre Führung bis Ende des dritten Viertels auf 63:56 aus. Möglicherweise steckte den Gastgebern noch die unglückliche Niederlage im Eurocup-Halbfinale in den Knochen. ALBA zog sechs Minuten vor Ende auf 71:61 davon. Das war die Vorentscheidund, Bayern hatte nichts mehr entgegen zu setzen.

Tennis, Miami: Der Weltranglisten-Erste Roger Federer hat beim Tennis-Turnier in Miami den Einzug in die dritte Runde verpasst. Der 36-jährige Schweizer verlor am Samstag (Ortszeit) sein Zweitrunden-Match überraschend gegen den australischen Qualifikanten Thanasi Kokkinakis nach drei Sätzen 6:3, 3:6, 6:7 (4:7). Nach dem Turnier in Miami wird Federer nun wieder von seinem Dauerrivalen Rafael Nadal an der Spitze des Rankings abgelöst. Zudem erklärte Federer, die Sandplatzsaison und damit auch die French Open wie im vergangenen Jahr auszulassen.

Der 20-jährige Alexander Zverev feierte hingegen einen Erfolg in der zweiten Runde. Nach einem Freilos zum Auftakt setzte sich der an Nummer vier gesetzte Hamburger gegen den Russen Daniil Medvedev mit 6:4, 1:6, 7:6 (7:5) durch. In der dritten Runde trifft Zverev auf den an Nummer 28 gesetzten Spanier David Ferrer. Bei den Frauen besiegte die an Nummer zehn gesetzte Angelique Kerber die Russin Anastasia Pawljutschenkowa 6:4, 6:4. Im Achtelfinale wartet die Chinesin Yafan Wang auf die Weltranglisten-Zehnte aus Kiel.

Tennis, Frauen: Die dänische Tennisspielerin Caroline Wozniacki hat sich bei den Organisatoren des Turniers in Miami darüber beklagt, dass Drohungen auf die leichte Schulter genommen haben. Die Weltranglisten-Zweite behauptete, dass Zuschauer bei ihrem Spiel am Freitag gegen Olympiasiegerin Monica Puig (Puerto Rico) Todesdrohungen gegen sie und ihre Familie gerufen hätten. "Leute im Publikum haben meine Familie bedroht, meiner Mutter und meinem Vater mit dem Tod gedroht und haben mich beschimpft", schrieb Wozniacki im Kurznachrichtendienst Twitter. "Währenddessen haben das Personal und die Sicherheitsleute nichts dagegen getan und sogar akzeptiert, das so etwas passiert." Die Veranstalter hielten entgegen, dass das Sicherheitspersonal und die Offiziellen der WTA nichts davon mitbekommen habe. Turnierdirektor James Blake sagte: "Wenn sie etwas bemerkt hätten, wären sie anders mit der Situation umgegangen."

Basketball, College: Basketball-Talent Moritz Wagner hat mit den Michigan Wolverines bei der alljährlichen College-Meisterschaft in den USA das Halbfinale erreicht. Die Mannschaft der University of Michigan setzte sich am Samstag (Ortszeit) in Los Angeles mit 58:54 (27:26) gegen Florida State durch. Der 20-jährige Berliner erzielte zwölf Punkte und holte sechs Rebounds in der Viertelfinalbegegnung. Sein Mannschaftskollege Charles Matthews war mit 17 Zählern der Topscorer im Spiel.Im Halbfinale trifft Michigan auf das Überraschungsteam des diesjährigen NCAA-Tournaments: die Loyola University Chicago. Die beiden Halbfinalbegegnungen des K.o.-Turniers finden am 31. März im texanischen San Antonio statt.

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Von Philipp Schneider

Fußball, Bezahlung: Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter hat sich besorgt über die Kommerzialisierung des Fußballs geäußert. Im Interview der "Welt am Sonntag" sagte der 24-Jährige, er habe "ein bisschen das Gefühl, dass sich der Fußball in eine Richtung entwickelt, über die man nachdenken sollte". Immer mehr Geld werde hineingepumpt, der Sport spalte sich zusehends von der normalen Gesellschaft ab: "Wir sind abgeschottet. Das war bei Profifußballern vielleicht schon immer so, aber ich habe das Gefühl, dass es zunimmt."

Nach Ginters Ansicht verdienen Fußball-Profis heutzutage zu viel Geld. "Wenn ich sehe, wie Bauarbeiter oder Krankenpfleger schuften müssen und dafür ein Gehalt bekommen, mit dem sie kaum über die Runden kommen, dann muss ich sagen: Natürlich verdienen wir Fußballer zu viel", sagte der Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach. "Wir leisten ja nichts Essentielles - wie Ärzte, die Leben retten oder Leute gesund machen." Das seien Dinge, die für die Gesellschaft wirklich wichtig sind: "Fußballspielen fällt da nicht unbedingt unter diese Kategorie."

Boxen, Tyron Zeuge: Tyron Zeuge bleibt Boxweltmeister im Supermittelgewicht. Der 25-jährige Berliner besiegte am Samstagabend in Hamburg den Nigerianer Isaac Ekpo durch technischen K.o. in der zweiten Runde. Es war das zweite Aufeinandertreffen der beiden Boxer binnen eines Jahres. Das erste Duell hatte Zeuge nach Abbruch in der fünften Runde gewonnen, nachdem er von Ekpo durch einen Kopfstoß verletzt worden war.

Handball, EM-Qualifikation der Frauen: Die deutschen Handballerinnen haben im zweiten Auftritt unter Bundestrainer Henk Groener ihre erste Niederlage kassiert. Die neuformierte Auswahl verlor ihr EM-Qualifikationsspiel in Spanien mit 23:27 (9:12). Drei Tage nach dem überzeugenden 33:24 im Hinspiel in Stuttgart begann die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) erneut gut und lag bis zum 6:5 in Führung. Anschließend musste das deutsche Team, das nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus bei der Heim-WM 2017 neu zusammengestellt worden war, den Gastgeber aber ziehen lassen. Deutschland (5:3 Punkte) musste damit auch die Tabellenführung in der Quali-Gruppe 6 wieder an Spanien (6:2) abgeben. Dahinter folgen Litauen (2:4) und die Türkei (1:5), die am Sonntag aufeinandertreffen. Die jeweils beiden Erstplatzierten der sieben Qualifikations-Gruppen und der beste Gruppendritte fahren zur EM in Frankreich (29. November bis 16. Dezember).

Halbmarathon, WM: Der Kenianer Geoffrey Kamworor hat bei der Halbmarathon-Weltmeisterschaft in Valencia einen seltenen Hattrick perfekt gemacht. Nach 2014 und 2016 holte sich der 25-Jährige am Samstag den Titel zum dritten Mal in Serie. Kamworor gewann das Rennen in 60:02 Minuten vor Abraham Naibei Cheroben aus Bahrain (60:22) und Aron Kifle aus Eritrea (60:31). An die Jahresweltbestzeit (58:42) kamen die Top-Läufer bei Wind und Regen nicht heran. Bei den Frauen mussten sich die Favoritinnen aus Kenia, die sonst oft zu dritt auf dem Podium standen, diesmal geschlagen geben. WM-Gold holte sich überraschend die Äthiopierin Netsanet Gudeta Kebede in 66:11 Minuten - diese Zeit führt der Internationale Leichtathletik-Verband IAAF als Weltrekord für ein reines Frauenrennen, das in Valencia 25 Minuten vor den Männern gestartet wurde. Kebede blieb mit ihrer Siegerzeit 14 Sekunden unter dem schon elf Jahre alten Weltrekord der in Kenia geborenen Niederländerin Lornah Kiplagat (66:25).

Tennis, Eklat: Die Tennis-Weltranglistenzweite Caroline Wozniacki aus Dänemark hat sich öffentlich über das Verhalten einiger Zuschauer beim WTA-Turnier in Miami beklagt und die Organisatoren zum Handeln aufgefordert. Bei ihrer Niederlage gegen Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico (6:0, 4:6, 4:6) hätten "Leute im Publikum" ihre Familie bedroht, schrieb die Australian-Open-Siegerin bei Twitter. Niemand sei dagegen vorgegangen. "Sie haben meiner Mutter und meinem Vater den Tod gewünscht, haben mich mit Wörtern beleidigt, die ich hier nicht wiederholen kann und der Nichte und dem Neffen meines Verlobten (die beide zehn Jahre alt sind) gesagt, sie sollen sich hinsetzen und ihre Schnauze halten", so Wozniacki.

"Weder die Sicherheitsleute noch die Mitarbeiter haben etwas getan, um das zu verhindern und haben sogar in Kauf genommen, dass so etwas passiert", führte die 27-Jährige aus: "Ich hoffe, die Miami Open nehmen das ernst, weil es ein schreckliches Beispiel für die nächste Generation von Spielern und Fans ist."In einer Stellungnahme erwiderte Turnierdirektor James Blake, dass das anwesende Sicherheitspersonal keine Drohungen gehört und andernfalls umgehend gehandelt hätte.

Fußball, International: Der Wechsel von Zlatan Ibrahimovic in die Major League Soccer ist perfekt. Der 36-Jährige hat nach Angaben der Los Angeles Times vom Freitag wie erwartet bei Los Angeles Galaxy unterschrieben. Ibrahimovic schaltete zudem eine ganzseitige Anzeige in der Zeitung, auf der er mit der kurzen Nachricht "Liebes Los Angeles, bitte schön" und seiner Unterschrift den Wechsel bestätigte. Nach Angaben des US-Fernsehsenders ESPN hatte LA Galaxy Ibrahimovic einen Zweijahresvertrag und drei Millionen Dollar (etwa 2,4 Millionen Euro) angeboten.

Bereits am Donnerstag hatte der Schwede seinen Vertrag mit Manchester United mit sofortiger Wirkung gelöst. "Auch große Dinge kommen zu einem Ende, und es ist Zeit, weiterzuziehen nach zwei fantastischen Jahren bei Manchester United", schrieb Ibrahimovic dazu bei Instagram. Der für seine extravaganten Sprüche bekannte Schwede spielte seit Sommer 2016 bei Manchester, fehlte aber im vorigen Jahr lange wegen einer Bänderverletzung. Seit Monaten stand er wegen anhaltender Knieprobleme und Trainingsrückstands nicht mehr auf dem Platz.

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