Deutsche Erfolge bei den Paralympics:Gold für Rollstuhl-Basketballerinnen

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Triumph nach 28 Jahren: Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen schlagen im Finale der Paralympics Australien. Über 400 Meter Freistil gewinnt die blinde Schwimmerin Daniela Schulte Gold. Zuvor hatte Andrea Eskau im Straßenrennen der Handbiker gesiegt - die Tischtennis-Männer gewannen Mannschaftssilber. Die Medaillenbilanz von Peking ist damit bereits übertroffen.

Es ist bereits die 18. Goldmedaille für die deutsche Mannschaft bei den Paralympics in London: Die Rollstuhl-Basketballerinnen setzten sich im Finale am Freitag gegen Australien mit 58:44 durch. Erstmals seit 28 Jahren gelang es einem deutschen Rollstuhl-Team, die Goldmedaille bei den Paralympics zu gewinnen.

Deutlicher Sieg gegen Australien sichert Paralympics-Gold: Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen feiern ihren größten Triumph. (Foto: dpa)

Einen Erfolg gab es auch für die die deutsche Fahnenträgerin zu feiern: Daniela Schulte hat bei ihrem fünften Start bei den Paralympics in London die Goldmedaille gewonnen. Die blinde Schwimmerin setzte sich über 400 Meter Freistil vor Amber Thomas (Kanada) und Cecilia Camellini (Italien) durch.

Bein den Spielen in Londen hatte die 30 Jahre alte Berlinerin bisher zwei vierte Plätze als beste Ergebnisse vorzuweisen. Vor vier Jahren in Peking hatte Schulte bereits Bronze über die 100 Meter Freistil gewonnen.

Bereits zuvor hatte die Handbikerin Andrea Eskau Handbikerin überlegen das Straßenrennen gewonnen. Nach dem Sieg im Einzelzeitfahren setzte sich die 31 Jahre alte Querschnittsgelähmte vom USC Magdeburg auch nach 48 Kilometern auf der Rennstrecke "Brands Hatch" durch. "Ich habe komplett für dieses Rennen trainiert. Als ich den Vorsprung herausgefahren hatte, konnte ich entspannt meine Zeiten runterspulen", sagte die Siegerin. Bronze ging an Dorothee Vieth aus Hamburg. Kurz danach holte der Hesse Vico Merklein Silber.

Zanardi holt zweites Gold

Auch die Tischtennisspieler hatten Grund zur Freude, weil Thomas Schmidberger und Thomas Brüchle Silber gewannen. Die Rollstuhlfahrer aus Bayern unterlagen zwar im Finale mit 2:3 den Favoriten aus China, boten aber ein packendes Match und verloren erst das entscheidende Doppel mit 1:3. "Das ist ein Riesenerfolg, wir haben ein junges Team, dem die Zukunft gehört", sagte Trainer Wieland Speer. Die starken Deutschen hatten zuvor in der britischen Hauptstadt Gold im Einzel durch Holger Nikelis und Jochen Wollmert gewonnen.

In der Medaillenbilanz haben sich die deutschen Behindertensportler im Vergleich zu Peking damit vorzeitig gesteigert. Vor vier Jahren hatte es nur 14. Siege gegeben - der umstrittene Sieg Heinrich Popows im 100-Meter-Spring bedeutete bereits das 17. Gold für Deutschland.

Der frühere Formel-1-Pilot Alex Zanardi gewann zwei Tage nach seinem Sieg im Zeitfahren auch das Straßenrennen bei den Paralympics. Auf der Motorsportstrecke in Brands Hatch siegte der 45 Jahre alte Italiener nach 64 km und 2:00,32 Stunden mit einer Sekunde Vorsprung vor dem Südafrikaner Ernst van Dyke. Weitere zwei Sekunden zurück folgte der Belgier Wim Declair. Dem Cottbuser Norbert Mosandl blieb nach Silber im Zeitfahren diesmal zeitgleich mit Declair nur Rang sechs.

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