DEL:Mannheim verpasst erstmals seit 2017 das Halbfinale

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Goalie Jake Hildebrand hat großen Anteil am Weiterkommen der Eisbären Berlin gegen Mannheim (re. Jordan Szwarz). (Foto: Engler/Nordphoto/Imago)

Dank Nervenstärke und Torhüter Hildebrand setzen sich die Eisbären Berlin in der Viertelfinalserie gegen die Adler durch.

Jake Hildebrand konnte seine Wahnsinnstat selbst kaum fassen. Ungläubig lag der Torhüter der Eisbären Berlin Sekunden nach seiner Monsterparade im Torraum, dann ging er auf die Knie und ließ sich seinen Schläger reichen. Der US-Amerikaner avancierte mit einer überragenden Leistung neben Torschütze Zachary Boychuk zum entscheidenen Mann gegen die Adler Mannheim - und zum Garanten für den Einzug ins Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

"Oh mein Gott! Aus meiner Sicht von der Bank sah es so aus, als wäre es ein Tor", sagte Boychuk bei Magentasport zur Parade seines Schlussmanns: "Jake war in der gesamten Serie unser bester Spieler. Er hat sich das verdient." In einem schwer umkämpften fünften Duell gegen die Adler Mannheim führten Torwart Hildebrand und Stürmer Boychuk die Berliner zum 3:2 (1:1, 1:0, 1:1)-Erfolg, der dem Rekordmeister den insgesamt 17. Einzug in die Vorschlussrunde der DEL bescherte. "Es war eine großartige Serie. Ich bin stolz auf die Reaktion meiner Mannschaft nach der deutlichen Niederlage im ersten Spiel. Wir sind ruhig geblieben und haben unsere Ordnung nicht verloren", sagte Cheftrainer Serge Aubin. Im Halbfinale treffen die Eisbären auf Meister Red Bull München oder die Straubing Tigers, die sich noch in der Viertelfinalserie gegen die Schwenninger Wild Wings befinden.

Mannheims Trainer bricht es "das Herz"

Dann wird es auch wieder auf Boychuk ankommen, der am Dienstagabend 147 Sekunden vor der Schlusssirene zum Sieg traf. Hildebrand kam auf 23 Paraden. Über eine werden sie in der Hauptstadt aber noch länger reden. Sieben Minuten vor Schluss beim Stand von 2:1, Mannheim baut im Powerplay unheimlichen Druck auf, der Puck schnellt durch den Berliner Torraum. Hildebrand liegt bereits auf dem Eis, als Linden Vey am hinteren Pfosten nur noch ins leere Tor einschieben muss. Hildebrand aber wirft sich auf den Rücken, greift über mit der Fanghand und verhindert den Einschlag. Die ausverkaufte Arena am Ostbahnhof bebte, nur beim zwischenzeitlichen Ausgleich wurde es kurz ruhiger.

Mitfavorit Adler Mannheim hat damit erstmals seit sieben Jahren das Halbfinale in der DEL verpasst. Dabei waren die Mannheimer mit einem furiosen 7:1 in Berlin gestartet. Nun warten sie schon seit fünf Jahren auf eine erneute Meisterschaft. Der achtmalige Titelträger hatte seit 2018 stets mindestens das Halbfinale erreicht. Am Dienstag kam das Team von Trainer Dallas Eakins erst schleppend in die Partie und hatte anschließend erneut Pech bei der Chancenverwertung. "Das bricht einem immer das Herz", sagte Eakins zum Ausscheiden. Ob der erst im vergangenen November als Nachfolger von Johan Lundskog geholte Eakins Trainer der Adler bleibt, ist offen.

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