Darts-WM:Peter Wright fliegt überraschend raus

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Peter Wright nach seiner Niederlage, während Konkurrent Kim Huybrechts jubelt. (Foto: Steven Paston/dpa)

Titelverteidiger "Snakebite" verliert mit 1:4 gegen Kim Huybrechts. Dennoch könnte er im Januar Nummer 1 der Welt werden.

Darts-Weltmeister Peter Wright muss die Titelverteidigung bei der WM in London vorzeitig abhaken. Der 52 Jahre alte Schotte verlor am Dienstagabend in der dritten Runde überraschend mit 1:4 gegen Kim Huybrechts und kann nach der deutlichen Pleite nicht mehr um seinen dritten WM-Titel spielen. "Snakebite" Wright wurde vor der WM von privaten Problemen geplagt, seine Frau und Managerin Joanne war lange krank.

Der schottische Paradiesvogel könnte trotz seines frühen Ausscheidens bei der WM zum 4. Januar die Nummer eins der Welt werden. Das liegt daran, dass Rivale Gerwyn Price aus Wales das Sieger-Preisgeld von vor zwei Jahren abgezogen bekommt. Wird keiner aus dem Trio Price, Michael van Gerwen (Niederlande) oder Michael Smith (England) Weltmeister, würde Wright den Nummer-eins-Status wieder übernehmen. Für den Belgier Huybrechts geht es im Achtelfinale gegen Landsmann Dimitri van den Bergh.

Der deutsche Dartsprofi Gabriel Clemens steht indes zum zweiten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale der Weltmeisterschaft in London. Der "German Giant" wurde seiner Favoritenrolle am Dienstagabend dank stählerner Nerven gerecht und schlug in einem packenden Drittrunden-Krimi den Waliser Jim Williams mit 4:3.

Gabriel Clemens ist bei der Darts-WM an Position 25 gesetzt und könnte als erster deutscher Profi das Viertelfinale erreichen (Foto: Mike Owen/Getty Images)

"Ich war eigentlich tot - und habe es irgendwie geschafft, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ich hatte ein paar gute Momente", sagte Clemens, der wie schon bei seinem Auftaktsieg gegen den Iren William O'Connor mit "Oh, wie ist das schön"-Sprechchören im tobenden Alexandra Palace gefeiert wurde.

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Der Gegner des 39 Jahre alten Saarwellingers in der Runde der letzten 16 wird in der Nachmittagssession am Mittwoch ermittelt. Der an Nummer neun gesetzte Niederländer Danny Noppert geht als Favorit in das Duell mit dem Schotten Alan Soutar. "Es ist jetzt egal, wer da kommt. Im Achtelfinale kommt kein schlechter mehr", sagte Clemens zu seinen möglichen Gegnern: "Ich muss auf mich gucken, dann kann ich jedem gefährlich werden."

Clemens, der vor zwei Jahren als erster Deutscher ins WM-Achtelfinale vorgestoßen war, fand gut in die Partie. Von einem frühen Break seines Gegners ließ er sich nicht beirren und spazierte anschließend dank guter Doppelquote zum Gewinn des ersten Satzes.

Im zweiten Abschnitt aber drehte Williams auf und holte sich den Satz glatt in drei Legs. Nachdem sich Clemens Satz drei knapp gesichert hatte, wurde sein Kontrahent immer stärker. Mit einer überragenden Doppelquote entschied der bislang eher unbekannte Williams die beiden folgenden Durchgänge.

Mit 2:3 in Rückstand und mit dem Rücken zur Wand kämpfte sich Clemens noch einmal zurück, überstand einen Matchdart von Williams und erzwang schließlich den Entscheidungssatz. Dort behielt er die Nerven, mit seinem ersten Matchdart aufs Bullseye sicherte sich Clemens das Weiterkommen.

Der zweite verbliebene deutsche Starter Martin Schindler kämpft am Mittwochabend (22.40 Uhr/Sport1) ebenfalls um den Achtelfinaleinzug. Er trifft auf den favorisierten Engländer Michael Smith, den Vierten der PDC-Weltrangliste.

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