Corona-Krise:Mehr Millionen für den Profisport

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Deutsche Profisportvereine könnten auch 2021 Gelder aus dem Corona-Hilfsfonds bekommen. Das Bundesinnenministerium setzt sich für die Verlängerung der finanziellen Unterstützung ein.

Von Johannes Aumüller, Frankfurt

Die deutschen Profisportvereine können auch im Jahr 2021 damit rechnen, dass sie für Corona-bedingte Einbußen staatliche Unterstützungsgelder im dreistelligen Millionen-Bereich bekommen. Das Bundesinnenministerium (BMI) teilte der SZ am Donnerstag mit, dass es sich in den laufenden Haushaltsgesprächen für die Verlängerung der bald auslaufenden Corona-Hilfen einsetze. Die Vorsitzende des Bundestag-Sportausschusses, Dagmar Freitag, sagte, dass es erste Gespräche zwischen den Sport- und den zuständigen Haushaltspolitikern gegeben habe, betonte aber, dass noch nichts entschieden sei. "Ich hoffe, dass es uns gemeinsam gelingen wird, den Vereinen eine Option über das Jahr 2020 hinaus aufzuzeigen", sagte die SPD-Politikerin.

Der Bundestag hatte im Juli einen Corona-Hilfsfonds für den Profisport in Höhe von 200 Millionen Euro beschlossen. Demnach dürfen Vereine, die in olympischen oder nicht-olympischen Sportarten in einer der drei höchsten Spielklassen antreten, einen Antrag auf Unterstützung stellen - außer den Erst- und Zweitligisten im Männer-Fußball. Die Vereine können bis zu 80 Prozent ihrer ausbleibenden Zuschauer-Einnahmen als Kompensation erhalten, maximal allerdings 800 000 Euro. Nach Angaben des BMI wurden bis Donnerstag 316 Anträge gestellt und 174 beschieden; 117 wurden vollständig bewilligt, 54 teilweise und drei abgelehnt. Die bisher beantragte Summe beträgt insgesamt 68,05 Millionen Euro, die bisher bewilligte Summe insgesamt 33,82 Millionen Euro. Der größte Anteil entfällt dabei auf Mannschaften aus den Sportarten Handball, Basketball, Eishockey und Fußball.

Aufgrund verschiedener Diskussionen um diese Corona-Hilfe war die Frist für die Anträge mehrfach verlängert worden. An diesem Freitag endet die Registrierungsphase, bis zu der Vereine ihr grundsätzliches Interesse an finanzieller Unterstützung bekunden müssen. Bis zum 22. November können sie noch konkrete Anträge stellen. Die genaue Größenordnung für den neuen Hilfsfonds 2021 dürfte auch davon abhängen, wie viel Geld die Vereine 2020 tatsächlich erhalten.

© SZ vom 13.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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