Confed Cup:Nicht wie Spanien

"Drei, vier, vielleicht sogar fünf Spieler sollen Druck machen" - Joachim Löw (Foto: dpa)

Joachim Löw hat schon vor der Abreise zum Confed Cup am Dienstag seinen Plan klar vor Augen. Das Vorbild war immer die spanische Nationalmannschaft, allerdings will er den Umbruch, anders als sie, nicht verpassen.

Wenn Bundestrainer Joachim Löw an diesem Dienstag nach Frankfurt zum Treffpunkt mit seinem Perspektivteam reist, hat er seinen Plan für den Confed-Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) klar im Kopf. Löws oberste Prämisse: bloß kein zweites Spanien werden! "Was ich über die Jahre gelernt habe, ist, dass man Veränderungen braucht - ob man erfolgreich ist oder nicht", sagte Löw vor dem Abflug zur Mini-WM. Auch seine Weltmeister bräuchten "eine Blutauffrischung, denn über vier Jahre eine gleichbleibende Mannschaft, das ist fast unmöglich. Spanien war 2010 Weltmeister und ist 2014 mit der fast identischen Mannschaft in der Vorrunde ausgeschieden, obwohl sie klasse Spieler hatten. Wir brauchen junge Spieler!"

Die spanische Nationalmannschaft war immer Löws Vorbild. Er hat aber auch beobachtet, wie sie es nach dem WM-Triumph in Südafrika verpasst hatten, einen Umbruch einzuleiten. 2014, beim WM-Vorrunden-Aus, standen noch 16 Weltmeister im Kader. Löws Aufgebot für die WM 2018 in Russland wird wohl höchstens noch elf, zwölf Helden von Rio 2014 umfassen.

Der Confed Cup soll als Präsentierbühne für die junge zweite Reihe dienen. Löw will "drei oder vier, vielleicht sogar fünf Spieler so weit bekommen, dass sie in der Lage sind, Druck zu machen auf unsere etablierten Spieler." Talente wie Brandt, Kimmich oder Goretzka, die er mit nach Russland nimmt, seien "hoch talentiert und haben beste Voraussetzungen, aber sie sind noch nicht in der Weltklasse. Noch lange nicht! Aber wir brauchen Weltklassespieler, wenn wir Titel gewinnen wollen."

© SZ vom 13.06.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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