Der langjährige österreichische Alpin-Trainer Karl Kahr ist bereits am vergangenen Samstag im Alter von 91 Jahren gestorben, wie nun bekannt wurde. Während seiner Zeit als Trainer im Österreichischen Skiverband (ÖSV) betreute er Größen wie Annemarie Moser-Pröll, Olga Pall, Franz Klammer, Leonard Stock, Josef Walcher und Harti Weirather. Zwischen 1968 und 1985 gewann seine Schützlinge bei Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen 13 Medaillen, darunter sieben goldene. Die Erfolge in der Abfahrt brachten Kahr den Spitznamen "Downhill-Charly" ein.
2018 legten zwei ehemalige Skirennläuferinnen in der Süddeutschen Zeitung eidesstattliche Versicherungen vor, die Kahr der Vergewaltigung und sexualisierten Nötigung bezichtigten. Eine daraufhin angestrengte Klage gegen die SZ zog Kahr im Januar 2019 zurück. Kurz zuvor hatte er bereits einen Prozess gegen eine Skirennläuferin und deren Ehemann wegen übler Nachrede verloren. Ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde im Oktober 2018 wegen Verjährung eingestellt. Kahr hat sämtliche Vorwürfe stets bestritten.
Der einstige Trainer erhielt in der Folge auch diverse Solidaritätsbekundungen von ehemaligen Schützlingen. Der ÖSV würdigte am Montag in einer Mitteilung Kahrs "großen Beitrag zur Popularität des Skisports".