Champions League:Wie Weihnachten

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Dortmund, Schalke und Hoffenheim drohen bei der anstehenden Auslosung der Champions-League-Gruppen schwere Gegner. Bayern München ist in Topf eins gesetzt und wird den Favoriten wohl aus dem Weg gehen können.

Borussia Dortmund, Schalke 04 und die TSG Hoffenheim müssen bei der Auslosung der Champions-League-Gruppenphase am Donnerstag - im Gegensatz zum FC Bayern - zwar die Schwergewichte des europäischen Fußballs fürchten. Ein Glückslos wäre den Bundesligisten aber auch zu wenig. "Ich kann es kaum erwarten", sagte Schalkes Zugang Mark Uth vor der feierlichen Zeremonie in Monaco: "Ob du jetzt in Madrid, in Barcelona oder in Manchester spielst - alles ist geil."

Der Vorjahres-Zweite in der Liga, der nur noch einen Spieler von seinem vorerst letzten Auftritt in der Königsklasse im Kader hat (Matija Nastasic im März 2015 beim 4:3 in Madrid), ist in Topf drei gesetzt. Möglich wäre eine Gruppe mit Titelverteidiger Real Madrid (Topf eins), Manchester United (zwei) und Inter Mailand (vier). Spiele gegen Lokomotive Moskau (eins), Schachtjor Donezk (zwei) und die Young Boys Bern (vier) würden sich da wohl eher nach Europa League anfühlen.

Die TSG Hoffenheim, als Neuling in der Königsklasse für die Topteams ein vermeintlich willkommener Gegner, wurde mit einer der niedrigsten Bewertungen in Topf vier einsortiert. Der ausschlaggebende Klubkoeffizient fasst das sportliche Abschneiden der vergangenen Jahre zusammen. Mögliche Gegner sind Olympique Lyon, AS Monaco oder - je nach Ausgang der Qualifikationsrunde - Jürgen Klopps FC Liverpool. "Es ist wie an Weihnachten", sagte TSG-Trainer Julian Nagelsmann, der im vergangen Jahr in der Quali knapp am späteren Finalisten Liverpool gescheitert war: "Man sollte nicht mit zu großen Erwartungen reingehen, sonst bekommt man ein Paar Socken. Man sollte hoffen, überhaupt etwas geschenkt zu bekommen. Dann freut man sich auch über die Socken."

Am ehesten auf vermeintliche "Socken" treffen werden die Bayern, die in Topf eins Real, Moskau, dem FC Barcelona, Atletico Madrid, Manchester City, Juventus Turin und Paris St. Germain aus dem Weg gehen. Der BVB wurde zusammen mit dem FC Porto, ManUnited, Donezk, dem SSC Neapel, der AS Rom und Tottenham Hotspur in Topf zwei einsortiert.

Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte für die Königsklasse unlängst "große Ziele" ausgegeben. "Wir möchten in allen drei Wettbewerben erfolgreich sein", sagte er: "Wir wollen das, was wir 2013 mit dem Sieg in London erlebt haben, in naher Zukunft wieder erreichen."

Das Erreichen des Endspiels am 1. Juni im Estadio Metropolitano von Madrid lohnt sich ab dieser Saison noch mehr, weil nach der Reform der Königsklasse Rekordprämien ausgeschüttet werden. Allein für die Teilnahme an der Gruppenphase erhalten die Klubs 15,25 Millionen Euro (bislang 12). Hinzu kommen Siegprämien und satte Einnahmen über die Koeffizienten-Rangliste, die zum Beispiel den Bayern 33,24 Millionen garantiert.

© SZ vom 30.08.2018 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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