Busfahren in Brasilien:Plötzlich eine Wand aus Glas

Busfahren in Brasilien, hier in Sao Paulo. (Foto: dpa)

Kurz vor Beginn der Fußball-WM klappt das Busfahren in Belo Horizonte noch nicht wie gewünscht.

Von Michaela Metz, Belo Horizonte

Belo Horizonte, früh morgens, Praça Hugo Werneck im Stadtteil Santa Efigênia. Die Nummer 51 des brandneuen Bussystems "Move" (sprich: Muuvi) rollt elegant durch die enge Gasse. Wie eine grasgrüne Raupe, ein glänzender Wurm von einem anderen Stern, schlängelt sich der "Move" durch Belo Horizonte, der Hauptstadt von Minas Gerais.

Der neue Bus und seine raumstationähnlichen Haltestellenkabinen stechen heraus aus dem Stadtbild. Die normalen Stadtbusse sehen klapprig aus und alt neben dem brandneuen straßenbahnlangen Gefährt.

Der "Move" dreht seine Runden durch die Stadt, nach Pampulha und zum Fußballstadion Mineirão zügig auf einer eigenen Spur in der Mitte der Fahrbahn. Während sich die Autos und Stadtbusse durch den alltäglichen Stau quälen, rauscht der Move an ihnen vorbei. An jeder Station stehen freundliche Helfer in grasgrünen Shirts.

Ich stelle mir vor, wie das wohl ist, wenn sich die ankommenden Fans durch die jeweils vier Drehkreuze drängeln. Auch mit den Türen klappt es noch nicht so ganz. Der Bus muss genau vor den automatischen Türen der Station stoppen, sonst blickt der Fahrgast auf eine Wand aus Glas - und bleibt stecken.

Die Leute hier in BH (sprich: BehAgah) sind noch kritisch, die Pannen ertragen die Mineiros aber gelassen. Endlich - Station Mineirão. Das Fußballstadion. Die Haltestelle ist mitten auf einer Schnellstraße, wohin geht es denn jetzt bitte?

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