Bundesliga vor dem Spitzenspiel:Schlauchboot gegen Schnellkochtopf

Wer war der teuerste Einkauf? Wer jubelt schöner? Wer hat die prominenteren Fans? Bayern und Hoffenheim vor dem Spitzenspiel im direkten Vergleich.

Michael König

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Teuerster Einkauf:Für den Brasilianer Carlos Eduardo (rechts) soll Hoffenheim acht Millionen Euro an Porto Alegre überwiesen haben. Das ist viel Geld für einen Aufsteiger und eine Summe, von der sie in Bielefeld und Cottbus nur träumen können.Im Vergleich zu der Summe, die der FC Bayern für Franck Ribéry gezahlt hat, wirkt der Eduardo-Transfer jedoch wie ein Griff in die Portokasse: Um 25 Millionen Euro soll die Verpflichtung des Franzosen das Festgeldkonto des FCB erleichtert haben. Davon können sie in Bielefeld (Gesamtetat von 15 Millionen Euro) und Cottbus (23 Millionen Euro) nicht einmal träumen.Fotos: dpa

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Schönster Torjubel:Miroslav Klose ist der Artist unter den bayrischen Jublern, und nach gefühlten zwei Jahren persönlicher Torflaute hatte der Nationalspieler zuletzt wieder Grund zum Feiern. Trainer und Sportmediziner sehen den Klose-Salto allerdings mit gemischten Gefühlen: wirbel- und gelenkschonend ist diese Einlage nicht.Hoffenheim dagegen feiert pädagogisch wertvoll: Jeder hat jeden lieb und sogar das Maskottchen wird mit einbezogen.Fotos: Getty

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Liebster Derby-Gegner:Für einen potentiellen Deutschen Meister hat Hoffenheim eindeutig zu wenig Feinde: In der Bundesliga hat das ungläubige Staunen über den Rangnickschen Tempo-Fußball die Feindseligkeit gegenüber dem vermeintlichen Retortenklub längst verdrängt. Geografisch kommt Waldhof Mannheim als Erzrivale in Frage - den Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp jedoch erst kürzlich mit einer Geldspritze vor dem Konkurs rettete. Bleibt noch der Sportverein Sinsheim, der jedoch im Tabellenmittelfeld der Kreisliga A herumdümpelt und Hoppsche Millionen dringend nötig hätte.In München ist das mit dem Lieblingsgegner deutlich einfacher: Wenn es gegen die Löwen geht, lässt sich sogar ein Gentleman wie Ottmar Hitzfeld zu einer Stichelei hinreißen: "Es gibt nur einen großen Klub in dieser Stadt."Foto: ddp/Getty

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Thema Schuhe:Dank Franck Ribéry hat Rosa eine Zukunft. Wurde Bremens Torwart Tim Wiese vor gar nicht langer Zeit für ein Trikot in dieser Farbe verspottet, so gab es für Ribérys neue Schuhe Bewunderung und Applaus. Gut möglich, dass der Franzose bald auch Micky-Mouse-Krawatten und Fledermausärmel wieder salonfähig macht.In Hoffenheim gab es dagegen Ärger mit der Fußbekleidung: Christoph Daum hatte nach dem 1:3 seiner Kölner gegen Hoffenheim die Unfairness der Kraichgauer beklagt. TSG-Trainer Ralf Rangnick entgegnete: "Diesen Schuh, den man uns vor die Tür stellen will, ziehen wir uns nicht an."Fotos: dpa

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Teuerster Artikel im Fanshop:Der Bayern-Fan von Welt trägt am Handgelenk einen Chronografen mit Edelstahlgehäuse und Vereinswappen auf dem Zifferblatt. Kostenpunkt: 129 Euro.Im Hoffenheimer Fanshop fällt das Geldausgeben schwer: Kaum ein Artikel kostet mehr als 40 Euro. Eine der wenigen Ausnahmen ist die Fahne für 90 Euro - Karabinerhaken sind inklusive, der Fahnenmast gehört allerdings nicht zum Lieferumfang und dürfte in etwa auf dem Preisniveau eines FCB-Chronografen liegen.Screenshots: sueddeutsche.de

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Deutscher Rekordnationalspieler:Der große Lothar, 150 Länderspiele, eine lebende Legende! Matthäus war für die Nationalelf und den FC Bayern beinahe so prägend wie Franz Beckenbauer, stellte seine historische Leistung auf dem Platz aber durch eine unsägliche Nähe zum Boulevardjournalismus in den Schatten. Lothar, der Maulwurf, Lothar, der Intrigant - nicht einmal Greenkeeper könne Matthäus beim FCB werden, sagte Uli Hoeneß.Wie hoffnungsfroh dagegen Marvin Compper in die Zukunft schauen kann: Keine einzige Intrige des Hoffenheimers ist bekannt, aus seinem bislang einzigen Länderspiel gegen England dürften noch einige mehr werden. Und zur Not ist für ihn bestimmt auch ein Posten als Greenkeeper drin.Foto: Reuters/Getty

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Prominente Fans:Boris Becker (links) - hier noch mit seiner mittlerweile verflossenen Freundin Sandy Meyer-Wölden - ist regelmäßiger Gast auf der Ehrentribüne des FCB und soll einiges vom Fußball verstehen. Sitznachbarn sind häufig Paul Breitner oder auch Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff.Ob Franziska van Almsick etwas von Fußball versteht, ist nicht überliefert. Nach ihrem Umzug nach Heidelberg hat die mehrfache Olympia-Silbermedaillengewinnern aber offenbar ihre Liebe zur TSG Hoffenheim entdeckt und wurde bereits auf der Tribüne gesichtet. Ihr Sitznachbar hätte exklusiver nicht sein können: Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp höchstpersönlich.Fotos: Getty

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Sehenswürdigkeiten:Frauenkirche (oben), Englischer Garten, Chinesischer Turm - als Weltstadt mit Herz hat München einige touristische Attraktionen zu bieten. Darunter ein neugotisches Rathaus samt Glockenspiel und großem Balkon. In Hoffenheim erfreut man sich an einem Heimatmuseum sowie am Rathaus aus dem Jahre 1796, das allerdings über keinen Balkon verfügt - unpraktisch für eine etwaige Meisterfeier.Foto: ddp/Getty

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Höchster Bundesliga-Sieg:In München erinnert man sich gern an ein 11:1 gegen Borussia Dortmund aus der Saison 1971/72, bei dem Gerd Müller (links) vier Tore erzielte. Vedad Ibisevic war da gerade einmal 12 Jahre alt. Er kann mit Hoffenheim auf zwei 4:1-Siege verweisen - gegen Dortmund und den KSC - und schickt sich an, den Müllerschen Saisonrekord von 40 Toren zumindest zu gefährden. Müller ist mittlerweile 62 Jahre alt.Foto: imago/dpa

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Höchste Bundesliga-Niederlage:Ungern erinnert man sich in München an ein Spiel gegen Schalke in der Saison 1976/77, das mit einer 0:7-Pleite endete. Der damalige Trainer hieß Dettmar Cramer (oben) und wurde "Fußball-Professor" gerufen. Den gleichen Titel führt heute HoffenheimsTrainer Ralf Rangnick, der in Leverkusen mit 2:5 verlor.Fotos: dpa

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Stadion:Der FCB logiert in einem von gegnerischen Fans gerne als "Arroganz-Arena" betitelten Stadion im Münchener Norden (Bild oben), das durch seine extravagante Beleuchtung besticht. Aufgrund der 2760 Kunststoffkissen, die die Außenhülle bilden, und der abgerundeten Form wird die rund 69.000 Plätze umfassende Arena im Volksmund auch "Schlauchboot" genannt.Hoffenheim gastiert derzeit ersatzweise im Carl-Benz-Stadion in Mannheim, bis 2009 die eigene Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim fertig gestellt ist. Das neue Stadion soll rund 30.000 Zuschauer fassen. Ein Spitzname existiert noch nicht, angesichts der Fotos von der Baustelle würde sich "Schnellkochtopf mit übergroßem Deckel" anbieten.Foto: ddp/AP

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