Bundesliga: Trainerwechsel:Rangnick kommt zurück nach Schalke

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Jetzt wagt er doch einen zweiten Versuch: Ralf Rangnick wird Nachfolger von Felix Magath bei Schalke 04. Eine Interimslösung mit Otto Rehhagel ist vom Tisch - schon am Montag soll der Neue das Training leiten.

Beim letzten Mal sprach Ralf Rangnick noch von einer "emotionalen Ausnahmesituation", drehte unter dem Jubel der Schalker Fans eine Ehrenrunde im Stadion - und wurde anschließend unter großem Ärger entlassen. Der damalige Manager Rudi Assauer war ohnehin sauer, auch die Mannschaft wertete Rangnicks Tat als Provokation und wendete sich von ihm ab. Das war im Dezember 2005.

Ab Montag neuer Trainer in Schalke: Ralf Rangnick. (Foto: dpa)

Nun wagt Rangnick einen zweiten Versuch: Er wird bei Schalke Nachfolger des entlassenen Felix Magath, bestätigte Sportdirektor Horst Heldt am Donnerstag. Der 52-Jährige habe einen Vertrag bis 2014 unterschrieben und wird am Montag offiziell vorgestellt.

Dann soll Rangnick auch bereits das Training leiten. Eine Interimslösung mit Otto Rehhagel ist damit vom Tisch. Beim Bundesligaspiel am Sonntag (15.30 Uhr) beim Tabellenzweiten Bayer Leverkusen wird einmalig Magaths langjähriger Assistent Seppo Eichkorn die Schalker betreuen. Einen Tag später übernimmt Rangnick.

"Mein Ziel war es, zeitnah einen Cheftrainer zu finden, der über die Saison hinaus für Schalke arbeitet", sagte Manager Held: "Das hat den Vorteil, dass er in die Kaderplanung für die nächste Spielzeit eingebunden ist. Und er kann persönlich die aktuellen Spieler beurteilen. Eigentlich kann er nur gewinnen."

In der Bundesliga trainierte Rangnick zuletzt 1899 Hoffenheim, wo er Anfang Januar 2011 wegen schwerer Differenzen mit Klub-Geldgeber Dietmar Hopp sein Amt niedergelegt hatte. Der Verein hatte hinter Rangnicks Rücken den Spieler Luiz Gustavo an Bayern München verkauft.

Ralf Rangnick ist insofern eine Ausnahme auf dem Trainermarkt, als dass er ohne nennenswerte Profikarriere den Sprung auf die Trainerstühle der Bundesliga schaffte. Er verließ den SSV Ulm in der Aufstiegssaison 1998/1999 und wechselte zum VfB Stuttgart, wo er Anfang 2001 in Abstiegsgefahr entlassen wurde.

2002 führte er Hannover 96 zurück in die Bundesliga und unterschrieb 2004 bei Schalke 04 als Nachfolger von Jupp Heynckes. Dort machte er aus einem Abstiegskandidaten einen Titelmitfavoriten, ehe es sportlich wieder stockte - und Rangnick sich zu einer der bekanntesten Ehrenrunden der deutschen Fußballgeschichte entschloss.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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