Bundesliga:Ohne "50+1"

Lesezeit: 1 min

Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern München will einen freien Markt für mehr Qualität in der Bundesliga. Er beklagt "Populismus", die Diskussion um die Regel habe in den meisten Vereinen ein "fast absurdes Niveau".

Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern München plädiert zur Verbesserung der sportlichen Qualität in der Bundesliga für eine Abschaffung der "50+1"-Regel: "Deutschland würde davon profitieren, wenn man den Markt öffnet", sagte Rummenigge vor dem Rückflug von der USA-Reise am Montag. Rummenigge beklagte den "Populismus", mit dem das Thema behandelt werde: "In fast allen Bundesliga-Klubs und insbesondere in den Verbänden" hätte die Diskussion ein "fast absurdes Niveau". Dabei müsse ein Interesse bestehen, "den Fußball zu entwickeln - auch in Deutschland, weil diese Dinge in Spanien, England, Italien, Frankreich anders gesehen und gehandhabt werden".

In der Bundesliga herrsche ohnehin kein ausgeglichener Wettbewerb mehr, so Rummenigge. Leipzig, Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim spielten durch Ausnahmeregeln "nicht mehr unter den gleichen Bedingungen wie die anderen 14." Es gebe deshalb ein "Rumgeeiere" um die 50+1-Sperrklausel, die Mehrheitsinvestoren bei deutschen Profiklubs grundsätzlich verbietet: "Keiner will am Ende des Tages den schwarzen Peter in der Hand halten, den Markt freigegeben zu haben."

Nicht zuletzt wegen der jüngsten Misserfolge deutscher Mannschaften im Europapokal fordert Rummenigge ein Umdenken: "Wir müssen ein bisschen aufpassen, das Abrutschen wird im US-Markt oder in Asien zur Kenntnis genommen. Die Bundesliga als Ganzes muss ein Interesse daran haben, anzugreifen. Das kann nicht nur Bayern München alleine leisten." Auch das vorzeitige Scheitern der Nationalelf bei der WM sei für den Ruf der Bundesliga nicht hilfreich gewesen: "Wir haben in Russland eine schwarze Stunde erlebt. Deshalb muss die Bundesliga jetzt Flagge zeigen und im Europapokal eine gute Saison abliefern", sagte Rummenigge.

Eine Öffnung des Marktes in Deutschland, ergänzte Rummenigge, würde Konkurrenz schüren: "Ich bin über jeden Klub, der uns unter Druck setzt und da oben mitspielt, glücklich. Wir sind interessiert an einer emotionalen Bundesligaspitze."

© SZ vom 31.07.2018 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: