Bundesliga Nachholspiel:Amanatidis rettet Funkel

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Erleichterung in Frankfurt: Durch zwei Tore in den Schlussminuten dreht die Eintracht die Partie gegen den Karlsruher SC und sichert durch den mühevollen 2:1-Sieg vorerst den Job des Trainers.

Benjamin Köhler und Ioannis Amanatidis haben Trainer Friedhelm Funkel wohl den Job beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt gerettet. Die Offensivspieler drehten mit ihren Treffern in der Schlussphase die schon verloren geglaubte Nachholpartie vom 4. Spieltag gegen den Karlsruher SC und schossen die Eintracht zum 2:1 (0:0)-Sieg.

Ioannis Amanatidis (links) und Nikos Liberopoulos feiern den 2:1 Siegtreffer gegen den Karlsruher SC. (Foto: Foto: Reuters)

Frankfurt sprang dadurch vom letzten auf den 15. Tabellenplatz. Maik Franz köpfte die Gäste acht Minuten vor dem Ende in Führung. Zwei Minuten später glich Köhler aus, Amanatidis sicherte in der Nachspielzeit sogar noch den ersten Saisonsieg. Funkel kann dem Duell am Samstag bei Energie Cottbus damit schon etwas entspannter entgegenblicken.

Wertvoller als ein 3:0

"Da haben wir wohl mal wieder einen Trainer-Job gerettet", meinte der Karlsruher Andreas Görlitz mit bitterer Ironie. "Wenn man zehn Minuten vor dem Ende in Führung geht, darf man nicht mehr verlieren. Das war ganz schlecht von uns", sagte der Ex-Nationalspieler, der nach monatelanger Verletzungspause wegen einer Sprunggelenks-Operation sein Saisondebüt feierte. Frankfurts Patrick Ochs war dagegen heilfroh: "Das war sensationell. Wir haben gekämpft bis zum Umfallen und gezeigt, dass wir noch leben." Amanatidis sagte: "Wir haben so ein Spiel gebraucht, so einen Sieg gebraucht. Das bringt uns wahrscheinlich mehr als ein 3:0."

In einer an Höhepunkten armen ersten Halbzeit mühte sich die Eintracht zwar, konnte aber kaum spielerische Akzente setzen. Die Verunsicherung war den Hausherren, die aufgrund der brisanten Situation zuvor ein dreitägiges Trainingslager im Westerwald bezogen hatten, deutlich anzumerken. Auch der KSC blieb vier Tage nach der knappen Niederlage gegen Bayern München (0:1) einiges schuldig.

Die einzige vielversprechende Chance der ersten 45 Minuten vergab aber Eintracht-Stürmer Nikos Liberopoulos, dessen Schuss aus 20 Metern nur knapp über das KSC-Gehäuse strich (16.). Der schlaksige Grieche war als einer von vier Neuen für seinen Landsmann Ioannis Amanatidis in die Startelf gerutscht. Der Kapitän saß wegen einer Knieverletzung zunächst nur auf der Bank, wurde dann aber in der 61. Minute eingewechselt und sorgte gleich für Schwung.

Keine "Funkel raus-Rufe"

Die Hessen wurden in einem schwachen Spiel immer dann gefährlich, wenn sie über die Flügel kamen. Besonders Ochs aber auch der erstmals von Beginn an spielende östrerreichische Nationalspieler Ümit Korkmaz sorgten zumindest für einige gelungene Szenen. Vier Tage nach der Heimpleite gegen Bayer Leverkusen (0:2) wurden die Gastgeber allerdings mit einem Pfeifkonzert in die Kabine geschickt, die in den letzten Wochen fast obligatorischen "Funkel raus"-Rufe blieben bis dato allerdings aus.

Auch nach dem Wechsel erwies sich zumindest die zuletzt wackelnde Eintracht-Abwehr lange als sattelfest. Nicht zuletzt, weil der nach einer Sperre von drei Spielen zurückgekehrte Brasilianer Chris sicher agierte. In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse, beide Teams hatten plötzlich Chancen auf weitere Treffer.

In dem Nachholspiel, das am 12. September wegen des beschädigten Rasens nach einem Madonna-Konzert abgesagt werden musste, konnten in Reihen der Frankfurter Ochs sowie Chris überzeugen. Stefano Celozzi und Porcello verdienten sich in der Elf von Edmund Becker gute Noten.

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