Biathlon:Doping-Verstoß: Rastorgujevs provisorisch gesperrt

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Andrejs Rastorgujevs: Vorerst nicht mehr startberechtigt (Foto: imago images/GEPA pictures)

Der Lette hat sich nicht an die Melde-Richtlinien gehalten. Alba Berlin trotzt dem Terminstress in der Euroleague. Handballer Paul Drux fehlt bei der Olympia-Qualifikation.

Meldungen im Überblick

Biathlon, Sperre: Der lettische Biathlet Andrejs Rastorgujevs ist wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Bestimmungen vorläufig suspendiert worden. Wie die Biathlon Integrity Unit (BIU) mitteilte, hat sich der 32-Jährige in den vergangenen zwölf Monaten gleich drei Meldepflichtversäumnisse geleistet. Rastorgujevs bekommt nun zwei Wochen Zeit, um auf die Entscheidung der BIU zu reagieren.

Laut Welt-Anti-Doping-Code sind die Athleten dazu verpflichtet, ihren Aufenthaltsort richtig anzugeben und somit jederzeit für mögliche Dopingkontrollen zur Verfügung zu stehen. Erweisen sich die Angaben als falsch und der Sportler wird bei einer unangekündigten Kontrolle nicht angetroffen, wird dies als Versäumnis des Athleten ausgelegt. Nach drei derartigen Verstößen droht eine Sperre. Nach einem Hoch mit zwei Podestplätzen in den Jahren 2017 und 2018 kämpft Rastorgujevs derzeit um den Anschluss an die Weltspitze, aktuell ist er 24. im Gesamtweltcup.

Basketball, Euroleague: Der deutsche Meister Alba Berlin hat dem Terminstress getrotzt und den elften Sieg gefeiert. Die Hauptstädter, die das siebte Spiel innerhalb von 14 Tagen bestritten, setzten sich beim französischen Vertreter ASVEL Lyon-Villeurbanne 95:89 (43:52) durch und schoben sich zunächst auf den 16. Rang vor. Die Play-offs sind für Alba aber außer Reichweite. Der US-Amerikaner Peyton Siva war mit 21 Punkten bester Werfer für die Berliner Mannschaft von Trainer Aito Garcia Reneses, die trotz zwischenzeitlich zwölf Punkten Rückstands großen Kampfgeist bewies und sich in der Schlussphase der Partie belohnte.

Biathlon, Weltcup: Olympiasieger Arnd Peiffer hat zum Auftakt des zweiten Weltcupwochenendes im tschechischen Nove Mesto eine weitere Podestplatzierung klar verpasst. Nach seinem dritten Platz an gleicher Stelle in der Vorwoche kam der 33-Jährige diesmal im Sprint über 10 km nicht über Rang 13 hinaus. Letztlich fehlten dem besten Deutschen nach einem Schießfehler 31,3 Sekunden auf seinen sechsten Podestplatz des Winters. Der fehlerfreie Franzose Quentin Fillon Maillet gewann in 22:07,2 Minuten erstmals in seiner Karriere ein Individualstartrennen. Zweiter wurde der Norweger Tarjei Bö (0 Strafrunden/+11,3 Sekunden), Lukas Hofer (0/+14,8) aus Italien komplettierte das Podest.

Benedikt Doll (2/+49,4) und Erik Lesser (1/+54,7) landeten auf den Rängen 15 und 19, trotz ihrer Fehler im Stehendanschlag ist die Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag (14.45 Uhr) noch ordentlich. Roman Rees (1/+1:16,5) kam nicht unter die besten 25, Johannes Kühn (3/+2:29,9) und Philipp Horn (3/2:42,5) verpassten gar die Qualifikation für den Verfolger. Dominator Johannes Thingnes Bö (2/+37,0) sicherte sich trotz Platz neun vorzeitig die kleine Kristallkugel im Sprintweltcup, im Gesamtweltcup schmolz der Vorsprung des Norwegers auf seinen fünftplatzierten Landsmann Sturla Holm Lägreid (1/+23,4) allerdings leicht.

Bundesliga, VfB Stuttgart: Der Fußball-Bundesligist muss wegen Verstößen gegen den Datenschutz ein Bußgeld von 300 000 Euro zahlen. Baden-Württembergs Datenschutzbeauftragter Stefan Brink begründete diese Strafe am Mittwoch mit einer "fahrlässigen Verletzung der datenschutzrechtlichen Rechenschaftspflicht" gemäß der Datenschutz-Grundverordnung. Seine Ermittlungen seien damit abgeschlossen, teilte der Datenschutzbeauftragte mit.

Die Datenaffäre und ihre Aufarbeitung belasten den VfB seit Monaten und gelten als zentrale Themen des Machtkampfs zwischen Vorstandschef Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt. Zwischen 2016 und 2018 sollen vom Club wiederholt Zehntausende Mitgliederdaten an Dritte weitergereicht worden sein - unter anderem, um die im Sommer 2017 beschlossene Ausgliederung der Profiabteilung voranzutreiben. Mit der Aufklärung der Affäre war auch die Kanzlei Esecon beauftragt worden.

Die "Kooperationsbereitschaft des VfB" bezeichnete Brink als "ungewöhnlich" und lobte sie. "Auch wenn wir mit Blick auf Verjährungsvorschriften nicht alle öffentlich diskutierten Vorgänge vollständig untersuchen konnten, ist doch das jetzt einvernehmlich gefundene Ergebnis überzeugend", sagte Brink: "Neben dem spürbaren Bußgeld sorgt der VfB für erhebliche organisatorische und technische Verbesserungen in Sachen Datenschutz."

Handball, Olympia: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft muss beim Olympia-Qualifikationsturnier in Berlin auf Füchse-Profi Paul Drux verzichten. Der 26 Jahre alte Rückraumspieler fällt verletzt aus. Wie der Deutsche Handballbund am Dienstagabend mitteilte, brachte Drux aus dem Bundesligaspiel der Füchse Berlin bei TUSEM Essen einen Außenmeniskusschaden im linken Knie mit. Die Verletzung sei erst während des Vorbereitungslehrgangs aufgefallen. Drux soll bereits an diesem Mittwoch im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin-Wilmersdorf operiert werden.

"Das tut mir für Paul sehr leid", sagte Bundestrainer Alfred Gislason: "Sein Ausfall ist richtig schade für unsere Nationalmannschaft." Dass für den Lehrgang 19 Spieler nominiert worden seien, sei "ein bisschen Glück im Unglück". Er hätte der Mannschaft sehr gern geholfen, kommentierte Drux: "Jetzt bleibt mir nur das Daumendrücken. Nach der OP investiere ich alle Energie, um möglichst bald wieder aufs Spielfeld zurückzukehren."

Die deutsche Mannschaft tritt am Freitag in der Max-Schmeling-Halle gegen den WM-Zweiten Schweden an, tags darauf gegen den EM-Vierten Slowenien. Am Sonntag ist Afrikavertreter Algerien der Gegner im Kampf um Olympia. Das Ticket bekommen die ersten beiden Teams in der Gruppe. Wie lange Drux ausfallen wird, blieb zunächst offen. In einer Mitteilung der Füchse Berlin sagte Trainer Jaron Siewert: "Die Meldung kam auch für uns sehr überraschend. Es ist ein herber Verlust, wenn der Kapitän und ein so wichtiger Spieler ausfällt, auch weil wichtige Spiele in der Liga wie auch im Europapokal anstehen."

Bundesliga, Marco Reus: Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Marco Reus nach seiner öffentlichen Schiedsrichter-Kritik nach der 2:4-Niederlage des BVB am Samstag im Bundesliga-Topspiel beim FC Bayern München schriftlich ermahnt. Reus habe sich "abwertend in Richtung des Schiedsrichter-Teams geäußert", schrieb der DFB. Er sei deshalb aufgefordert worden, "sich zukünftig in seiner Wortwahl zu mäßigen und seiner Vorbildfunktion als Mannschaftskapitän vollumfänglich gerecht zu werden". Im Wiederholungsfall müsse er sonst mit einer Anklageerhebung vor dem DFB-Sportgericht rechnen. Zuvor hatte auch die Sportliche Leitung der Elite-Schiedsrichter die Reus-Kritik zurückgewiesen.

"Die in der ersten Enttäuschung sicherlich auch in der Form überzogene Kritik hat diese Spielleitung ganz sicher nicht verdient", teilte die Leitung um ihren Chef Lutz Michael Fröhlich auf der Verbandsseite des DFB mit, ohne Reus' Namen zu nennen. Der BVB-Kapitän hatte in Interviews direkt nach dem Schlusspfiff ein vermeintliches Foul an Emre Can vor dem 2:3 beklagt und erklärt, der Schiedsrichter habe "keine Eier gehabt, da zu pfeifen". Zudem hatte der Nationalspieler erklärt: "Ich sage ihnen ganz ehrlich: Wenn dieses Foul bei Bayern gewesen wäre, hätte er es hundertprozentig gepfiffen."

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