Bundesliga-Letzter Braunschweig:Fans feiern Eintracht-Fußballer beim Training

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Ein Tabellenletzter hält zusammen: Eintracht Braunschweig, hier die Mannschaft nach der Niederlage in Mönchengladbach. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Die Ergebnisse sind schlecht, die Stimmung ist nicht gut, doch den Anhängern ist das egal: Hunderte Fans von Eintracht Braunschweig sorgen vor dem Derby beim VfL Wolfsburg für eine ungewöhnliche Art der Unterstützung - sie muntern das Team um Trainer Lieberknecht beim Training mit minutenlangen Gesängen auf.

Hunderte Fans von Eintracht Braunschweig haben die Mannschaft und Trainer Torsten Lieberknecht drei Tage vor dem Niedersachsen-Derby beim VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr) gefeiert und den 40-Jährigen mit minutenlangen Gesängen lautstark gefeiert. Der Trainer des Aufsteigers hatte sich nach der 0:4-Niederlage gegen den VfB Stuttgart und dem daraus resultierenden Bundesliga-Negativrekord von einem Punkt und 3:18 Toren nach sieben Spieltagen selbst infrage gestellt.

"Ich bin mächtig ins Grübeln gekommen", hatte Lieberknecht gestanden, "und ich finde es verständlich, wenn die Verantwortlichen und die Fans auch grübeln."

Diese offenen Worte erwärmten vielen Fans offenbar die Herzen. Lieberknecht hatte Eintracht Braunschweig im Sommer 2008 übernommen, als der Klub kurz vor dem Abstieg in die Regionalliga gestanden war. Danach ging es steil bergauf, bis vergangene Saison nach 28 Jahren die Rückkehr in die Bundesliga gelang. Dort legte Lieberknechts Mannschaft allerdings den schlechtesten Start der Geschichte hin. Sogar der erniedrigende Vergleich mit Tasmania Berlin, mit jenem Klub, der 1965/66 die statistisch schlechteste Spielzeit aller Bundesligisten lieferte, kann rein tabellarisch ohne größere Rechtfertigung bemüht werden: Im Frühherbst 1965 hatte Tasmania nach sieben Spieltagen immerhin schon einen Sieg geholt. Braunschweig steht bei: null.

Jetzt solidarisierten sich die Fans öffentlich mit Trainer und Mannschaft. Die Spieler gingen am Mittwoch durch ein Spalier klatschender und singender Menschen zum Training. ( Hier ein Video von der Eintracht-Facebook-Seite)

Auch Präsident Sebastian Ebel sprach Lieberknecht sein Vertrauen aus. "Der gesamte Verein mit seinen Entscheidungsträgern steht voll hinter Torsten Lieberknecht. Eine gewisse Ruhe bei allem Hinterfragen erhöht dabei die Erfolgschancen", sagte Ebel der Braunschweiger Zeitung.

Zuvor hatte bereits Sportdirektor Marc Arnold jegliche Spekulationen über eine mögliche Trennung beendet. "Rücktrittsgedanken sind weit hergeholt", sagte Arnold, "die Diskussionen fokussieren sich meiner Meinung nach auch zu viel auf den Trainer. Am Ende ist es eine Mannschaft, die auf dem Platz steht, das Team ist in der Verantwortung und muss sich weiterentwickeln."

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