Bundesliga:Grindel kündigt Neu-Ausrichtung bei Videobeweis an

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DFB-Präsident Reinhard Grindel kündigt eine Neu-Ausrichtung beim Videobeweis an. (Foto: dpa)

Der DFB-Präsident will den Einsatz künftig nur bei Wahrnehmungsfehlern. Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov treffen im Finale der German Open aufeinander. Irland darf gegen Dänemark weiter auf die WM hoffen.

Fußball, Videobeweis: Der Videoassistent in der Fußball-Bundesliga soll nach Aussage von DFB-Präsident Reinhard Grindel künftig nur noch bei Wahrnehmungsfehlern des Schiedsrichters eingreifen. "Es geht nicht darum, Schiedsrichterfehler zu korrigieren", sagte Grindel am Sonntag in der Sendung "Doppelpass" des TV-Senders Sport1. Daher werde es auch künftig trotz des technischen Hilfsmittels Fehler geben. "Wenn der Schiedsrichter es eben sieht, hat er die Entscheidungshoheit. Und dann muss man eben damit leben, dass es Fehlentscheidungen gibt."

Als Beispiel nannte der 56-Jährige eine Szene aus der Partie FC Schalke 04 gegen den VfL Wolfsburg (1:1) am 10. Spieltag. Schalkes Thilo Kehrer hatte den Ball im eigenen Strafraum klar mit dem Unterarm berührt, Schiedsrichter Markus Schmidt ihm jedoch keine Absicht unterstellt und daher nicht auf Strafstoß entschieden. Solche Situationen werde es laut Grindel auch künftig geben. Würde der Videoassistent in Köln dagegen auch in solchen Fällen eingreifen, obwohl der Unparteiische auf dem Platz es anders gesehen hat, führe das nur zu Unsicherheit. "Wir brauchen einen klaren Spielfluss und das werden wir herstellen", sagte Grindel.

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Grindel plädierte dafür, dass künftig die Zuschauer im Stadion über Videowände mit in die Entscheidungen eingebunden werden. "Das wäre als Beitrag zur Transparenz wichtig", sagte er. "Ich denke, dass wir darüber jetzt auch noch einmal diskutieren."

Tischtennis, World Tour: Drei Wochen nach ihrem Finale beim World Cup im belgischen Lüttich stehen sich die deutschen Tischtennis-Profis Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll auch beim bestbesetzten World-Tour-Turnier des Jahres im Endspiel gegenüber. Ovtcharov gewann am Sonntag bei den mit 210 000 Dollar dotierten German Open in Magdeburg zum ersten Mal gegen den topgesetzten Chinesen Fan Zhendong. Nach dem 2:2-Satzausgleich vergab der Weltranglisten-Dritte gegen die Nummer zwei zunächst drei Matchbälle, wehrte dann zwei des Chinesen ab und setzte sich schließlich mit 15:13 durch. Boll kam gegen den Südkoreaner Lee Sangsu zu einem klaren Halbfinal-Sieg.

Wintersport, Ski alpin: Skirennfahrerin Lena Dürr hat beim Weltcup-Slalom von Levi mit einem sechsten Platz überzeugt und gleich in ihrem erstem Rennen des Winters die Qualifikation für Olympia sichergestellt. Beim Sieg der Slowakin Petra Vlhova vor Favoritin Mikaela Shiffrin (USA) holte die Athletin aus Germering am Samstag den für die Winterspiele in Südkorea geforderten Top-Acht-Rang. Dritte wurde Wendy Holdener aus der Schweiz. Maren Wiesler konnte als zweite deutsche Fahrerin im Finale ihren 13. Rang vom ersten Lauf nicht halten und rutschte auf Platz 20 zurück. An diesem Sonntag (10.00/13.00 Uhr) starten die Slalom-Herren um Felix Neureuther in Levi in die neue Saison.

Fußball, WM-Qualifikation: Irland darf auf seine vierte Teilnahme an einer Fußball-WM hoffen. Das Team von Trainer Martin O'Neill erkämpfte sich am Samstag im Playoff-Hinspiel in Dänemark ein 0:0 und kann mit einem Sieg am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) in Dublin sein Russland-Ticket lösen. Doch auch die Dänen haben noch alle Chancen, nach 2010 zum fünften Mal an einer WM-Endrunde teilzunehmen. Die Dänen hatten im Telia Parken von Kopenhagen anfangs die besseren Chancen, taten sich im weiteren Verlauf aber immer schwerer gegen die kompakt stehenden Gäste. Irlands Torwart Darren Randolph verhinderte in der 11. Minute gegen Jens Larsen und Andreas Cornelius den frühen Rückstand. Die nächste hochkarätige Torchance für die dominierenden Dänen vergab Sisto Emirmija (33.), der knapp am linken Pfosten vorbei schoss.

Die bis dahin harmlosen Iren, die in der Gruppenphase Platz zwei hinter Serbien belegten, hatten kurz vor der Pause durch Cyrus Christie die erste gute Gelegenheit zur Führung (43.). Das flotte Spiel aus den ersten 45 Minuten verlor im zweiten Durchgang an Qualität. Viele Fehlpässe und Missverständnisse hemmten den Spielfluss. Die Einwechslung des Leipziger Stürmers Yussuf Poulsen (64.) brachte bei den Dänen nicht mehr Gefahr ins Offensivspiel. Die Gastgeber ließen aus Angst vor einem Auswärts-Tor der Iren das letzte Risiko vermissen. Kurz vor Schluss wäre Poulsen mit einem Kopfball beinahe doch noch das 1:0 für Dänemark gelungen (89.). Irland hatte zuletzt 2002 in Japan und Südkorea an einer Weltmeisterschaft teilgenommen.

Fußball, WM-Qualifikation: Marokko und Tunesien haben sich am Samstag für die Fußball-WM 2018 in Russland qualifiziert. Die Elfenbeinküste um Hertha-Spieler Salomon Kalou dagegen scheiterte in der Afrika-Qualifikation. Das Team des Belgiers Marc Wilmots verlor am Samstag das letzte und entscheidende Spiel in der Gruppe C gegen Marokko mit 0:2 (0:2) und belegt im Endklassement mit acht Punkten nur Rang zwei hinter Marokko. Das Team des französischen Trainers Herve Renard qualifizierte sich mit 12 Zählern souverän für das Endrundenturnier im kommenden Jahr. Marokko nimmt zum fünften Mal und erstmals wieder seit 1998 an einer Weltmeisterschaft teil. Nabil Dirar von Fenerbahce Istanbul brachte die Gäste in Abidjan mit 1:0 in Führung (25.). Der frühere Bayern-Profi Mehdi Benatia erhöhte nur fünf Minuten später zum 2:0-Endstand (30.).

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Tunesien hat ebenfalls zum fünften Mal das Ticket für eine WM gebucht. Dem Team von Trainer Nabil Maaloul reichte am letzten Spieltag in Radès ein 0:0 gegen Libyen für Platz eins in der Gruppe A. In der Abschlusstabelle rangiert Tunesien mit 14 Punkten vor dem Kongo mit 13 Zählern. Dem Verfolger reichte am Samstag der 3:1 (0:0)-Sieg gegen Guinea nicht.

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