Bochum besiegt Hoffenheim:Aus 55 Metern ins leere Tor

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Kann doch nicht wahr sein: Auch Milos Pantovic wunderte sich ein wenig über sein 55-Meter-Tor. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Bochums Sieg gegen Hoffenheim gelingt kurios: Erst verschießt Torwart Manuel Riemann einen Elfmeter - dann trifft Milos Pantovic mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte.

Milos Pantovic breitete die Arme die Arme weit aus und ließ sich von den lärmenden Fans im Ruhrstadion feiern - da wurde der Kunstschütze des VfL Bochum bereits von seinen Mannschaftskollegen angesprungen, gedrückt und mit Wasser bespritzt. Mit seinem Treffer aus der eigenen Hälfte setzte Pantovic (90.+7) den Schlusspunkte unter diesem kuriosen 2:0 (0:0) des Aufsteigers gegen die TSG Hoffenheim.

Auch der erste Weg von Manuel Riemann führte zu Pantovic, immerhin hatte es der Bochumer Torhüter mit seinem Elfmeterfehlschuss verpasst (76.), frühzeitig die Gemüter zu beruhigen. So musste der VfL lange vor den anstürmenden Gästen zittern, bis Pantovic nach einer Hoffenheimer Ecke, bei der auch TSG-Torhüter Oliver Baumann nach vorne geeilt war, an den Ball kam und ihn im verlassenen Tor versenkte. Am Ende hoppelte der Ball über die Linie.

Zuvor hatte Soma Novothny (65.) kurz nach seiner Einwechslung für die Führung gesorgt. "Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich bin", meinte der Torschütze überglücklich: "Damit wird für mich ein Traum wahr." Durch den Sieg im direkten Duell schaffte der VfL den Anschluss an das Tabellenmittelfeld und rückte mit nun 13 Zählern bis auf einen Punkt an die TSG heran. Bochum blieb somit zum vierten Mal im fünften Heimspiel ohne Gegentor.

Bochums Torwart Riemann tritt zum Elfmeter an - und schießt über das Tor

Dabei hatte Hoffenheim in einem insgesamt sehr durchwachsenen Spiel nach einer Viertelstunde das Kommando übernommen und zweimal nur knapp die Führung verpasst: Erst zirkelte Torjäger Andrej Kramaric den Ball vom Strafraumrand aus hauchdünn über das Lattenkreuz (16.), dann landete ein Lupfer von Ihlas Bebou auf dem Tornetz (19.). Auf der Gegenseite hatte Danny Blum aus 16 Metern die bis dato größte Chance, verzog aber knapp (35.).

Übers Tor: Bochums Torwart Manuel Riemann verschießt seinen Elfmeter. (Foto: Lukas Schulze/Getty Images)

Kurz nach dem Seitenwechsel fischte Riemann einen Schuss von Florian Grillitsch aus über 30 Metern mit einer Hand aus dem rechten Eck (53.). Nach mehr als einer Stunde durfte sich dann auch Hoffenheim-Keeper Oliver Baumann erstmals auszeichnen. Einen platzierten Freistoß-Schlenzer von Eduard Löwen klärte er zur Seite (62.). Kurz darauf ging Bochum doch in Führung. Novothny traf völlig freistehend per Kopf.

Dann wurde es kurios: Novothny ging nach einem Zweikampf mit Grillitsch im Sechzehner zu Boden, doch noch während der Ball im Spiel war, schubste Grillitsch den Torschützen - und es gab doch Strafstoß. Pokal-Held Riemann, der gegen den FC Augsburg den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, eilte unter dem Jubel der Zuschauer nach vorne - und schoss den Ball deutlich über das Tor.

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