Bundesliga:"Ausgesprochen suboptimal"

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Spieler von Borussia Dortmund 2017 nach einer Niederlage im Olympiastadion in Berlin: Sportdirektor Zorc fürchtet zuviel Reisestress, weil die Borussia nach jedem Gruppenspiel in der Champions League in der kommenden Saison auswärts antreten muss. (Foto: Soeren Stache/dpa)

Michael Zorc, Sportdirektor von Borussia Dortmund, ärgert sich über den Hinrundenspielplan der Liga: Nach allen Champions-League-Partien muss der BVB in der Liga auswärts antreten.

Ein neureicher Gegner für Rekord-Champion Bayern und knackige Aufgaben für die Aufsteiger: Die 57. Saison in der Fußball-Bundesliga hat ein attraktives Auftaktprogramm erhalten. Der Titelverteidiger aus München eröffnet die Spielzeit 2019/20 am 16. August (20.30 Uhr/ZDF und Eurosport Player) mit einem Heimspiel gegen Hertha BSC. Klingt nach einer klaren Angelegenheit, doch gegen keinen anderen Rivalen blieben die Bayern in den vergangenen drei Spielzeiten so oft erfolglos. Immerhin drei Unentschieden und einen Sieg verbuchte Hertha in dieser Zeit gegen den Branchenprimus. "Das ist eine spannende erste Aufgabe. Wir freuen uns auf die große Bühne, müssen jedoch im Laufe der Saison gegen jede Mannschaft ran. Wir wollen die Mannschaft sein, gegen die niemand gerne spielt", sagte Berlins neuer Trainer Ante Covic.

Schwere Auftaktaufgaben verpassten die Spielplantüftler der Deutschen Fußball Liga den drei Aufsteigern, von denen lediglich Bundesliga-Neuling 1. FC Union Berlin zum Auftakt in den Genuss eines Heimspiels kommt. Allerdings müssen die Hauptstädter am ersten Spieltag gleich gegen den ungeliebten Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig mit Neu-Trainer Julian Nagelsmann ran. "Wir freuen uns auf den Start beim FC Union - einem Aufsteiger mit viel Euphorie und entsprechender Atmosphäre in einem tollen Stadion", sagte Nagelsmann freundlich.

Die Freude bei den Berlinern hielt sich dagegen in Grenzen. Sie hätten den Start gegen Leipzig gerne vermieden, denn aus der Ablehnung gegen RB machen die Eisernen und ihre Anhänger keinen Hehl. "Das würde ich nicht gut finden, weil dann eine andere Thematik und ganz andere Dinge in den Fokus treten würden", hatte Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert unlängst zu RB als möglichem ersten Gegner gesagt. Der SC Paderborn muss beim letztjährigen Vierten Bayer Leverkusen antreten, der 1.FC Köln gastiert beim Europa-League-Starter VfL Wolfsburg.

Diskrepanz zwischen München und Dortmund

Wie die Bayern darf auch Vizemeister Borussia Dortmund die Saison vor heimischer Kulisse eröffnen - gegen den FC Augsburg. In der Bundesliga stehen sich die beiden Topteams am elften Spieltag (8.-10. November) und 28. Spieltag (3.-6. April 2020) gegenüber. Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc kritisierte die Ansetzungen. Sie seien "ausgesprochen suboptimal", sagte Zorc den Ruhr Nachrichten. Der Grund für seine Kritik: Auf alle sechs Gruppenspiele des BVB in der Champions League folgt in der Bundesliga-Hinrunde ein Auswärtsspiel, darunter das Derby beim FC Schalke 04 am neunten Spieltag und das Duell beim deutschen Meister FC Bayern München am elften Spieltag. Die Bayern spielen im Gegensatz zum BVB nach allen Gruppenspielen in der Königsklasse am Wochenende darauf zu Hause.

"Bewerten Sie gern selbst, ob es ausgewogen ist, wenn wir sechs Mal hintereinander, also immer nach einem kräftezehrenden Champions-League-Spiel - ob nun daheim oder noch extremer auswärts - anschließend in der Bundesliga auswärts antreten müssen", sagte Zorc und ergänzte: "Jeder, der sich mit Belastungssteuerung und Reiseplanung auskennt, weiß, was das für Auswirkungen hat." In der vergangenen Saison waren die Zeichen aber anders herum. Da hatte Dortmund in der Hinrunde nach Champions-League-Auftritten fünfmal Heimrecht und musste nur einmal auswärts ran. Die Bayern mussten fünfmal auswärts spielen, aber nur einmal daheim.

"Die vorliegenden Spielpläne sind das Ergebnis der Gesamtbetrachtung für die Bundesliga und 2. Bundesliga unter der bestmöglichen Berücksichtigung zahlreicher Vorgaben unter anderem der Sicherheitsorgane sowie Wünschen der Klubs", sagte ein DFL-Sprecher am Freitagabend. "Die DFL hat sich dabei auch im Fall von Borussia Dortmund bemüht, den vorab bei der DFL hinterlegten Wünschen des Klubs bestmöglich zu entsprechen."

© SZ vom 30.06.2019 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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