Brasilien:Maracanã als Krankenlager

(Foto: Buda Mendes/Getty Images)

Das weltberühmte Maracanã-Stadion in Rio, in dem die Endspiele der Fußball-Weltmeisterschaften 1950 und 2014 stattfanden, könnte zur Unterkunft für Coronavirus-Patienten werden. Der Klub Flamengo Rio de Janeiro gab bekannt, dass er sein Trainingszentrum im Stadtteil Gávea, das in der Nähe eines Krankenhauses liegt, und das Maracanã-Stadion dem Bundesstaat und der Stadt Rio für ein solches Projekt zur Verfügung gestellt habe. Flamengo verwaltet das Maracanã derzeit zusammen mit Fluminense.

Auch andere brasilianische Klubs wie Botafogo, Corinthians und Santos haben bundesstaatlichen und kommunalen Behörden im Kampf gegen das Coronavirus ihre Einrichtungen angeboten. Auf Bildern war zu sehen, wie das Pacaembu-Stadion in São Paulo in ein Hospital mit mehr als 200 Betten umgewandelt wurde. Die Idee ist, dass in Stadien und Trainingszentren Patienten untergebracht und Krankenhäuser dadurch entlastet werden können, falls das Virus in Brasilien weiter voranschreitet. Das brasilianische Gesundheitssystem ist darauf schlecht vorbereitet, vor allem fehlt es landesweit an Intensivbetten. Die Zahl der Infizierten in dem größten lateinamerikanischen Land ist zuletzt auf mehr als 1000 gestiegen, 25 Menschen sind bislang gestorben.

© SZ vom 24.03.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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