Boxen:Sturm gegen Stieglitz: Hickhack um Abraham-Titel

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Stuttgart (dpa) - Der Boxkampf zwischen den Ex-Weltmeistern Felix Sturm und Robert Stieglitz am Samstag in Stuttgart hat im Vorfeld für Verwirrung gesorgt. Das Duell ist nicht wie geplant ein WM-Ausscheid für ein späteres Titelduell mit WBO-Champion Arthur Abraham.

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Stuttgart (dpa) - Der Boxkampf zwischen den Ex-Weltmeistern Felix Sturm und Robert Stieglitz am Samstag in Stuttgart hat im Vorfeld für Verwirrung gesorgt. Das Duell ist nicht wie geplant ein WM-Ausscheid für ein späteres Titelduell mit WBO-Champion Arthur Abraham.

„Die WBO und Robert Stieglitz wollten es gern als WM-Ausscheid, Felix Sturm aber nicht“, sagte Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB). Deshalb wurde auf Sturms Wunsch ein Limit von 75,5 Kilogramm festgelegt, das zwischen Mittelgewicht (72,57 kg) und Supermittelgewicht (76,20 kg) liegt. „Die WBO hat mit diesem Kampf nichts zu tun“, sagte Pütz.

Das bestätigte Stieglitz' Promoter Ulf Steinforth bei der Pressekonferenz am Dienstag in Stuttgart. „Stieglitz ist die Nummer eins der WBO-Weltrangliste und bei einem Sieg Pflichtherausforderer von Arthur. Verliert er, ist die Nummer zwei der Weltrangliste, der Mexikaner Gilberto Ramirez, dran.“

Sturm, ehemaliger Weltmeister im Mittelgewicht, meinte trotzig: „Der Kampf gegen Arthur kommt so oder so. Sauerland ist jetzt ja auch bei Sat.1.“ Ihn interessiere aber zunächst nur das Duell mit Stieglitz. Was danach komme, sei momentan nicht relevant, betonte der Kölner.

Ungeachtet der Diskussionen steht fest: Der Sieger vom Samstag darf gegen Supermittelgewichts-Weltmeister Abraham antreten. Allerdings würde es nur um den WBO-Gürtel gehen, wenn Supermittelgewichtler Stieglitz gewinnt. Diesen Kampf gab es bereits dreimal (zwei Siege Abraham, ein Sieg Stieglitz). Einen Kampf Abraham gegen Sturm hat es dagegen noch nie gegeben.

Sollte der Magdeburger Stieglitz verlieren, wird Abraham seinen WM-Gürtel im anschließenden Duell mit Sturm nicht aufs Spiel setzen müssen. Sturm hat bislang keinen Kampf im Supermittelgewicht bestritten, müsste dort aber mindestens 15. der Rangliste sein, wenn er um den Titel kämpfen will. Folglich würden beide ein titelloses Duell bestreiten. „Entscheidend sind die Kämpfe, die die Fans sehen wollen. Ob es um Titel geht oder nicht, ist nicht wichtig“, sagte Pütz. Wenn man sich in der Mitte trifft, spielt selbst die Gewichtsklasse keine Rolle mehr.

Weil die Gewichtsgrenze für Samstag auf 75,5 Kilogramm festgelegt worden ist, meinte Stieglitz: „Das ist mehr in meiner Klasse, deswegen denke ich, dass ich da im Vorteil bin.“ Zudem sei er sicher, dass er „der bessere Boxer“ sei. Sturm entgegnete: „Bis Samstag kann man reden. Wenn man im Ring ist, hat sich das ganze Gerede erledigt.“

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