Borussia Dortmund:BVB dementiert Beteiligung an Anti-Nazi-Plakaten

Plakate wie dieses haben Unbekannte an Litfaßsäulen und Bushaltestellen gehängt. (Foto: Stephan Schütze/dpa)

"Lieber Schalkesieg als Nazikiez" - vor dem Spiel von Borussia Dortmund gegen Fortuna Düsseldorf haben Plakate mit klaren Bekenntnissen gegen Nazis für Rätselraten gesorgt. Die Poster mit dem Logo des BVB waren an mehreren Stellen in der Dortmunder Stadt zu sehen und beruhten dem Anschein nach auf einer Zusammenarbeit des Fußball-Bundesligisten mit dem Bundesfamilienministerium sowie der Initiative Exit, die Aussteiger aus der rechtsextremen Szene berät. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dementierte allerdings, dass sein Verein daran beteiligt sei: "Ich habe gehört, dass es diese Fake-Plakate gibt. Wir haben nichts damit zu tun. Ob wir uns dagegen wehren können, weiß ich nicht."

Auf den Plakaten waren Aussagen von BVB-Profis, ehemaligen Spielern und von Trainer Lucien Favre zu lesen, wie "Lieber Schalkesieg als Nazikiez" (Marco Reus), "Dauerkarten für Naziaussteiger" (Lucien Favre) oder "Lieber Ersatzbank als Rechtsaußen" (Lukasz Piszczek). Auf die schnelle und große Resonanz im Internet reagierte der BVB umgehend via Twitter: "Borussia Dortmund steht für den Kampf gegen Rassismus und distanziert sich klar von jeglicher Form von Diskriminierung. Der BVB ist aber nicht Urheber der sich zurzeit im Umlauf befindlichen Plakate." Eine ähnliche Erklärung gab es von der Organisation Exit. Auch dem Bundesfamilienministerium war von der Kampagne laut eigenen Angaben nichts bekannt. Der Betreiber der Werbevitrinen teilte mit, dass seine Schaukästen unrechtmäßig geöffnet und bestückt worden seien. Die Dortmunder Polizei hat Ermittlungen eingeleitet.

© SZ vom 13.05.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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