Leichtathletik-WM:Bol gewinnt Gold - Unfall vor 200-Meter-Halbfinale der Männer

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Gewann souverän über 400 Meter Hürden: Femke Bol. (Foto: World Athletics Championships Budapest 2023/ANP/Imago)

Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften gewinnt die Niederländerin nach ihrem Sturz in der Staffel das Finale über 400 Meter Hürden. Das Organisationskomitee untersucht derweil eine Kollision zweier Fahrzeuge.

Fünf Tage nach ihrem spektakulären Sturz in der Mixed-Staffel hat die niederländische Sprinterin Femke Bol ihren ersten WM-Titel gewonnen. Die 23-Jährige holte in Budapest über 400 Meter Hürden nach 51,70 Sekunden souverän Gold vor Shamier Little aus den USA (52,80) und wurde so ihrer Favoritenrolle gerecht. Bronze sicherte sich die Jamaikanerin Rushell Clayton (52,81).

Bol war im Finale auf Wiedergutmachung aus, nachdem sie zum WM-Auftakt am Samstag in der Mixed-Staffel über 4x400 Meter kurz vor dem Ziel gestürzt war - und so der mögliche Traum von Gold platzte. Nun kürte sich die Olympia-Dritte und Europameisterin zur Nachfolgerin von Sydney McLaughlin-Levrone, die Olympiasiegerin und Weltrekordlerin aus den USA konnte ihren Titel verletzungsbedingt nicht verteidigen. Carolina Krafzik (Sindelfingen) und Eileen Demes (Neu-Isenburg) waren im Halbfinale ausgeschieden.

Organisationskomitee untersucht Unfall

Nach dem Unfall zweier Golfcarts und der Verletzung des nachträglich ins 200-Meter-Finale beförderten jamaikanischen Sprinters Andrew Hudson überprüft das Organisationskomitee bei der Leichtathletik-WM sein Transportsystem. Das teilte es über den Leichtathletik-Weltverband mit. Dazu werde der Zusammenstoß untersucht, bei dem ein freiwilliger Helfer in Budapest aus einem der beiden Fahrzeuge geschleudert worden war.

Der Unfall hatte sich am Donnerstagabend vor den Halbfinal-Läufen über 200 Meter ereignet. Im Stadion war er nicht zu sehen, aber TV-Bilder dokumentierten den Crash. Dort war zu beobachten, wie zwei der kleinen Fahrzeuge, die die Athleten vom Aufwärmen zum Wettkampfbereich bringen, zusammenstießen. Hudson bekam nach eigener Aussage einen Glassplitter ins Auge. Er sehe ziemlich verschwommen, sagte der 26-Jährige. Der Sprinter benötigte danach medizinische Hilfe.

Nachdem Hudson sich im Halbfinale nicht für den Endlauf qualifizieren konnte, durfte er sich später doch über die Teilnahme freuen. Die Jury entschied, dass er im Rennen am Freitagabend dort starten darf. Beim Unfall war auch zu sehen, wie jemand aus dem Team der freiwilligen Helfer aus dem Fahrzeug fiel. Die Person stand aber eigenständig auf und machte einige Schritte weg von der Unfallstelle. Laut Mitteilung geht es dem freiwilligen Helfer wieder gut. Hudson hielt sich nach dem Zusammenstoß eine Hand vor das rechte Auge, auch nach dem Halbfinale in der Interviewzone. "Ich habe das Gefühl, dass alles in Zeitlupe passiert", sagte er. "Ich saß leider auf der Seite, wo ein anderer Wagen gegen uns gefahren ist. Ich war direkt betroffen, als ein Glassplitter in mein Auge kam."

Der Lauf mit ihm und 100-Meter-Weltmeister Noah Lyles wurde mit Verzögerung ausgetragen. Lyles kam als Sieger in 19,76 Sekunden ins Finale. Er tröstete den Jamaikaner, der nach Platz fünf in 20,38 Sekunden betroffen im Zielbereich stand - und sich später zumindest über die Teilnahme am Endlauf freuen durfte.

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