Biathlon:Viel Respekt im Zielraum

Lesezeit: 2 min

Noch ein letzter Jubel: Erik Lesser gelang tatsächlich noch ein Sieg am Samstag in Oslo. (Foto: Jon Olav Nesvold/Bildbyran/Imago)

Erik Lesser beendet seine einmalige Karriere noch mal überraschend mit einem Sieg.

Biathlet Erik Lesser hat zum Abschluss seiner langen Karriere noch mal ein furioses Rennen gezeigt und dabei den dritten Podestplatz seiner Abschlusssaison nur knapp verpasst. Weil sich der 33-Jährige am Sonntag im Massenstart von Oslo in seiner Paradedisziplin Liegendschießen zwei Fehler leistete, verpasste er einen Tag nach seinem überraschenden Sieg in der Verfolgung das Podium als hervorragender Vierter nur um wenige Sekunden. Beim Premierensieg des Norwegers Sivert Guttorm Bakken vor dessen Teamkollegen und Sprintsieger Sturla Holm Laegreid musste sich Lesser erst auf den letzten Metern dem sprintstarken Franzosen Emilien Jacquelin geschlagen geben. Im Ziel wurde er von seiner Lebensgefährtin Nadine und Töchterchen Anouk in Empfang genommen, ehe ihm seine Teamkollegen und viele Konkurrenten ihren Respekt zollten.

Beim Weltcup-Finale am legendären Holmenkollen schafften es auch Philipp Nawrath als Fünfter und David Zobel als Achter in die Top Ten. Benedikt Doll musste wegen Erkältungssymptomen auf das letzte Saisonrennen verzichten, Hinweise auf eine Corona-Infektion gebe es aktuell nicht. Für das deutsche Männer-Team endet die Saison mit neun Podestplätzen, wobei Johannes Kühn, Benedikt Doll und Lesser für drei Siege sorgten. Enttäuschend verliefen die Olympischen Spiele, wo das Team von Bundestrainer Mark Kirchner zum zweiten Mal nach 2010 ohne Medaille blieb.

"Ich bin vom Kopf her extrem müde", gesteht Franziska Preuß

Biathletin Franziska Preuß hat zum Ende einer für sie frustrierenden Saison noch mal ein Erfolgserlebnis gefeiert. Die 28-Jährige sicherte sich am Sonntag in Oslo im Massenstart Rang zwei. Bei ihrem ersten Podestplatz der Saison und dem ersten seit einem Jahr musste Preuß nur Olympiasiegerin Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich den Vortritt lassen. In einem bis zum Schluss spannenden Rennen hatte Preuß 7,8 Sekunden Rückstand auf die Siegerin. Dritte wurde Weltcup-Gesamtsiegerin Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen (+ 8,6 Sekunden). Das Trio leistete sich je zwei Fehler. Medaillenhoffnung Preuß hatte wegen einer Fußverletzung sowie einer Corona-Infektion lange pausieren müssen, kam ins Zweifeln und konnte ihr Potenzial kaum ausschöpfen. Nach Olympia-Bronze mit der Staffel lief es aber zum Saisonende hin immer besser. "Ich bin vom Kopf her extrem müde, habe aber auf mich vertraut", sagte Preuß im ZDF: "Es war eine harte Zeit, die brauche ich nicht noch mal. Wenn alles normal laufen würde, bin ich dabei und das muss ich als Motivation in die Vorbereitung auf die neue Saison mitnehmen."

Das deutsche Mannschaftsergebnis rundeten Denise Herrmann als Siebte, Janina Hettich als Neunte direkt gefolgt von Vanessa Voigt und Franziska Hildebrand auf Position 15 ab. Damit beenden die deutschen Skijägerinnen die Weltcup-Saison mit sechs Podestplätzen. Den einzigen Erfolg holte Herrmann im Sprint von Kontiolahti. Herausragend waren ihr Olympiasieg im Einzel sowie Olympia-Bronze der Staffel. Vanessa Voigt zeigte mit ihrem ersten Weltcup-Podest als Sprint-Zweite von Otepää ihr Potenzial.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: