Biathlon:Treffsichere Studentin

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Bejubelt von mehr als 46 000 Fans hat sich Weltklasse-Biathletin Laura Dahlmeier nach dem allerletzten Rennen ihrer Karriere endgültig in den sportlichen Ruhestand verabschiedet. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Beim Biathlon-Event auf Schalke verabschiedet sich Laura Dahlmeier. Neun Monate nach ihrem Rücktritt zeigt sie in ihrem letzten Rennen, dass sie immer noch konkurrenzfähig ist.

Als Laura Dahlmeier zum letzten Mal in ihrer Karriere die Ziellinie passierte, erhob sich das begeisterte Schalker Publikum geschlossen von seinen Sitzen. Mit dem vierten Platz bei der World Team Challenge im Schalker Fußballstadion verabschiedete sich die Biathletin so treffsicher wie zeit ihrer Karriere vor 46 412 Zuschauern in Gelsenkirchen von der internationalen Biathlon-Bühne.

Der Sieg bei der 18. Auflage des Showevents ging an Marte Olsbu Röiseland und Vetle Sjastad Christiansen aus Norwegen. Doppel-Olympiasiegerin Dahlmeier, die im Anschluss an die vergangene Saison zurückgetreten war, ließ beim Massenstart- und Verfolgungsrennen gemeinsam mit ihrem kurzfristig eingesprungenen Mixed-Partner Philipp Nawrath das zweite deutsche Duo bestehend aus Denise Herrmann und Benedikt Doll hinter sich, das nur Neunter wurde.

"Ich glaube, es ist ganz gut gegangen", sagte Dahlmeier in der ARD mit einem Lachen zu ihrer starken Schießleistung. Lediglich ein Fehler unterlief ihr bei 40 Versuchen. "Beim letzten Schießen habe ich mir schon gedacht, ich möchte nicht mit einem Fehler aufhören. Supergut, dass es geklappt hat", sagte sie.

Dahlmeier beweist Monate nach ihrem Rücktritt, dass sie konkurrenzfähig ist

Dennoch muss der Deutsche Skiverband (DSV) beim traditionellen Spektakel vor dem Jahreswechsel weiter auf den vierten Sieg eines einheimischen Paares warten. Den bisher letzten Triumph hatten 2016 Simon Schempp und Vanessa Hinz (Schliersee) eingefahren. Weltcup-Punkte wurden beim Mixed-Staffel-Wettbewerb nicht vergeben.

Die Platzierungen waren aber ohnehin nebensächlich, alle Augen waren auf Dahlmeier gerichtet. Die Biathletin wollte es sich neun Monate nach ihrem letzten professionellen Rennen nicht nehmen lassen, vor der außergewöhnlichen Kulisse in der zum Winterwunderland verwandelten Arena ihre außergewöhnliche Karriere endgültig abzuschließen.

Und sie bewies, dass sie noch immer konkurrenzfähig ist - und wurde dabei von den Fans in der Arena gefeiert. In der schwer befahrbaren Loipe, in der viele Athleten ihre Probleme hatten, fuhr sie gegen die anwesende Weltspitze auf Augenhöhe. Nach dem zweiten Platz im Massenstartrennen sagte sie: "Bis jetzt fühlt es sich ganz gut an."

Die Garmisch-Partenkirchnerin, die mittlerweile in München studiert und als TV-Expertin für das ZDF arbeitet, hatte in ihrer Laufbahn praktisch alles gewonnen: zweimal Olympia-Gold, sieben Weltmeisterschaften, einmal den Gesamtweltcup, zudem erhielt sie die Auszeichnung als Sportlerin des Jahres 2017. Dahlmeier ist eine Ikone, für die der DSV derzeit noch einen Nachfolger sucht.

© SZ vom 29.12.2019 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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