Am Fuße der Rocky Mountains haben die deutschen Biathletinnen auch im letzten Sprintrennen der Weltcup-Saison keine Überraschung geschafft. Die Ehrung der besten Sechs in Kanada fand ohne sie statt. Janina Hettich-Walz hat in Canmore auf Rang sieben die Flowerzeremonie aber nur um 3,5 Sekunden verpasst. "Ich hadere ein bisschen mit der Schießzeit, weil ich eine Patrone raus repetiert habe. Aber null Fehler und Top Ten ist ein gutes Ergebnis für mich", sagte die 27-Jährige, die beim Sieg der Italienerin Lisa Vittozzi als einzige Deutsche inter die besten Zehn gelangte.
Somit stand in diesem Winter nur Franziska Preuß, als Zweiter von Oberhof, in einem Sprintrennen auf dem Siegertreppchen. Hettich-Walz hofft nun auf das Verfolgungsrennen am Samstag, in dem sie nur 31 Sekunden Rückstand auf Vittozzi hat.
Alle sechs Deutschen schafften es ins Jagdrennen. Während Vittozzi mit ihrem dritten Saisonerfolg im Fernduell um den Gesamtweltcup mit der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold, die als Siebzehnte dennoch die Sprint-Disziplinwertung gewann, Boden gut machte, blieben die anderen Athletinnen von Coach Kristian Mehringer im Mittelmaß. Die 19-jährige Selina Grotian kam auf Platz 18, Sophia Schneider auf Platz 20. Die sonst so treffsichere Vanessa Voigt leistete sich zwei Stehendfehler und beendete das Rennen an Position 23. Die Nachwuchshoffnungen Johanna Puff und Julia Kink, beide 21 Jahre alt, belegten die Ränge 28 und 51.
Beim Saisonfinale fehlt wie schon in der Vorwoche in Soldier Hollow die frühere Staffelweltmeisterin Preuß. Die 30-Jährige kämpfte die vergangenen drei Wochen mit einem Infekt. Das Problem sollte mit einem kleinen chirurgischen Eingriff an den Nasennebenhöhlen behoben werden. Sie will in der neuen Saison wieder angreifen. Am Freitag geht Benedikt Doll ins letzte Sprintrennen (17.40 Uhr/ZDF und Eurosport) seiner Karriere. Der letzte Einzel-Weltmeister im deutschen Team beendet nach der Saison seine Biathlon-Laufbahn.