Biathlon:Laura Dahlmeiers Körper streikt

Das sieht nicht gut aus: Biathletin Laura Dahlmeier blickt angesichts ihrer gesundheitlichen Probleme etwas skeptisch in die Zukunft. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Die Olympiasiegerin muss für unbestimmte Zeit pausieren. Die 25-Jährige sagt: "Aktuell fühle ich mich nicht so, wie es notwendig ist, um professionell trainieren zu können. Ich muss jetzt auf meinen Körper hören."

Sechs Wochen vor dem Start des Biathlon-Weltcups in Pokljuka (Slowenien) muss Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier aus gesundheitlichen Gründen pausieren. "Aktuell fühle ich mich nicht so, wie es notwendig ist, um professionell trainieren zu können. Ich muss jetzt auf meinen Körper hören", wird die 25-Jährige in einer Mitteilung des Deutschen Skiverbandes (DSV) zitiert. Wann die siebenmalige Weltmeisterin aus Garmisch-Partenkirchen ins Geschehen eingreifen kann, ist nicht abzuschätzen. Ihr Immunsystem ist nach Aussage von Mannschaftsarzt Klaus-Jürgen Marquardt "aktuell ziemlich geschwächt. Hohe Intensitäten, große Trainingsumfänge oder Stress sind in der jetzigen Situation absolut kontraproduktiv".

Im Juli hatte sich Dahlmeier bei einem Radunfall eine Schnittverletzung am Oberschenkel zugezogen, die genäht werden musste; anschließend trat sie wegen einer Weisheitszahn-Operation und danach wegen eines Infekts kürzer. Auch beim Trainingslehrgang in Hochfilzen (Österreich) hatte Dahlmeier zuletzt nicht alle Einheiten wie geplant absolvieren können. "Einzeln betrachtet waren die diversen Schwierigkeiten zwar nicht besonders gravierend, und eigentlich war ich auch ganz zuversichtlich, dass ich die stressige Olympiasaison gut verkraftet habe", sagte Dahlmeier, fügte aber hinzu: "Immer wenn ich dachte, dass es endlich aufwärts geht, kam gleich der nächste Infekt oder irgendein gesundheitliches Problem. Die letzten Wochen waren nicht leicht für mich."

Ein vorzeitiges Karriereende stehe aber "absolut nicht zur Debatte", sagte DSV-Sprecher Stefan Schwarzbach: "Zielsetzung ist, dass Laura möglichst bald wieder zu 100 Prozent gesund und leistungsfähig ist und dann natürlich in diesem Winter Rennen bestreiten kann." Dahlmeier selbst gibt sich ebenfalls zuversichtlich: "Ich bin sicher, dass ich den Trainingsrückstand aufholen kann, wenn ich wieder voll belastbar bin."

© SZ vom 16.10.2018 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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