Biathlon in Ruhpolding:Vanessa Hinz auf Rang acht beste Deutsche

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Vanessa Hinz: Fehlerfrei in die Top Ten in Ruhpolding (Archivbild) (Foto: dpa)

Die Norwegerin Tiril Eckhoff erobert beim Sprint in Ruhpolding die Führung im Gesamtweltcup. Im Baseball trennen sich die Red Sox wegen einer Spionage-Affäre von ihrem Trainer. Angelique Kerber gibt in Adelaide verletzt auf.

Meldungen im Überblick

Biathlon, Ruhpolding: Vanessa Hinz hat den deutschen Biathletinnen zum Auftakt des Heim-Weltcups in Ruhpolding eine Top-10-Platzierung beschert. Die 27-Jährige aus Schliersee blieb beim Schießen fehlerfrei und lag am Ende als Achte 1:03,2 Minuten hinter der Norwegerin Tiril Eckhoff. Die Weltmeisterin holte sich ihren fünften Saisonsieg und übernahm damit das Gelbe Trikot der Weltcup-Spitzenreiterin von der Italienerin Dorothea Wierer, die hinter der Schwedin Hanna Öberg Dritte wurde. Die nach ihrer Erkrankung in den Weltcup zurückgekehrte Franziska Preuß (Haag) landete auf dem für sie ordentlichen 14. Platz. Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann (Oberwiesenthal) musste sich trotz der zweitbesten Laufzeit nach drei "Fahrkarten" am Schießstand mit dem 19. Platz begnügen. Das Verfolgungsrennen findet am Sonntag (12.15 Uhr ZDF/Eurosport) statt.

Der Druck für die deutschen Winter-Zweikämpfer bleibt hoch. Nach Ruhpolding findet vor den Weltmeisterschaften in Antholz (13. bis 23. Februar) nur noch ein Weltcup in Pokljuka mit lediglich zwei Einzelrennen statt. Bei den Frauen haben nur Herrmann, Preuß und Hinz im Jahr eins nach dem Rücktritt von Laura Dahlmeier bislang die WM-Norm erfüllt. Am Donnerstag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) steht in Ruhpolding der Sprint der Männer auf dem Programm.

Baseball
:Tricksereien mit der Mülltonne

Die Baseball-Liga MLB bestraft die Houston Astros: Sie sollen auf unerlaubte Weise Handzeichen des Gegners entschlüsselt haben. Zum Einsatz kam auch eine Mülltonne.

Von Christopher Gerards

Baseball, Boston Red Sox: Die Folgen des Spionage-Skandals in der Major League Baseball (MLB) weiten sich aus. Der 13-malige World-Series-Gewinner Boston Red Sox beendete am Mittwoch in gegenseitigem Einvernehmen die Zusammenarbeit mit Manager Alex Cora. Der 44-Jährige soll eine Schlüsselrolle im Skandal um die Houston Astros gespielt haben, für die er 2017 tätig war.

Die Liga sieht es als erwiesen an, dass Houston in seiner Meistersaison verbotenerweise Signale von gegnerischen Catchern mithilfe einer Kamera eingefangen hat. Cora soll am Betrug entscheidend beteiligt gewesen sein. Er muss mit Sanktionen der Liga rechnen.

Die MLB hatte Houston bereits mit harten Strafen belegt. Die Astros müssen eine Geldstrafe in Höhe von fünf Millionen Dollar zahlen und verlieren ihre ersten beiden Picks in den MLB-Drafts 2020 und 2021. Derzeit untersucht die Liga auch Vorwürfe, wonach die Red Sox 2018 ebenfalls auf verbotene Weise Signale eingefangen haben sollen.

Tennis, Australian Open: Wegen schlechter Luft als Folge der Buschfeuer ist der Beginn der für Mittwoch angesetzten Qualifikationsspiele für die Australian Open in Melbourne um drei Stunden nach hinten verschoben worden. So starteten die Matches erst um 3 Uhr MEZ (13 Uhr Ortszeit), auch Trainingseinheiten waren ausgesetzt worden. Am Nachmittag setzte in Melbourne heftiger Regen ein und sorgte für eine Einstellung des Spielbetriebs, schürte aber die Hoffnung auf klarere Luft am Donnerstag.

Die Luftqualität in der australischen Metropole war am Dienstag bereits so schlecht gewesen, dass die Bürger aufgefordert worden waren, zu Hause zu bleiben. "Halten Sie Fenster und Türen geschlossen, lassen Sie ihre Haustiere drinnen", hatte die Stadt auf Twitter geschrieben.

Auch das Training in Melbourne war am Dienstag zeitweise unterbrochen worden und die Qualifikation für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres hatte mit Verspätung begonnen. Die Slowenin Dalila Jakupovic hatte ihr Match gegen die Schweizerin Stephanie Vögele nach einer Hustenattacke aufgeben müssen.

Bei den schweren Buschfeuern sind seit Ende September mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Eine Verschiebung der Australian Open schlossen die Organisatoren bislang aus. "Wir erwarten keine Verzögerungen, und wir haben zusätzliche Maßnahmen getroffen, um sicherzustellen, dass die Australian Open wie geplant ablaufen können", hatte Turnierdirektor Craig Tiley zuletzt gesagt.

Tennis, Adelaide: Angelique Kerber hat fünf Tage vor Beginn der Australian Open mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Die 31-jährige deutsche Nummer eins musste ihre Zweitrundenpartie beim WTA-Turnier in Adelaide gegen die Ukrainerin Dajana Jastremska beim Stand von 3:6, 0:2 aufgeben. Zuvor hatte sich Kerber von einer Physiotherapeutin am unteren Rücken behandeln lassen.

Das Turnier in Adelaide war für die dreimalige Major-Siegerin Kerber die letzte Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne ab dem 20. Januar. Die frühere Weltranglistenerste, die seit dieser Saison mit Trainer Dieter Kindlmann zusammenarbeitet, hat in diesem Jahr erst ein Match gewonnen. Beim Turnier in Brisbane war Kerber bereits an ihrer Auftakthürde gescheitert.

Tennis, Doping: Wenige Tage vor Beginn der Australian Open sorgen zwei positive Dopingproben im Tennis für Aufsehen. Der Weltverband ITF teilte am Dienstag mit, dass der Chilene Nicolas Jarry und der Kolumbianer Robert Farah wegen positiver Tests vorläufig gesperrt wurden. Der 31 Jahre alte Farah, Nummer eins der Doppel-Weltrangliste und Gewinner in Wimbledon und bei den US Open im vergangenen Jahr, habe am 17. Oktober 2019 eine positive Trainingsprobe abgegeben, in der die verbotene Substanz Boldenone gefunden worden sei. Der 24 Jahre alte Jarry gab den ITF-Informationen zufolge im November des vergangenen Jahres während der Davis-Cup-Finalwoche in Madrid eine Dopingprobe ab, in der die verbotenen Substanzen Stanozolol und Ligandrol festgestellt wurden. Jarry hatte bei dem Mannschaftswettbewerb gegen den deutschen Routinier Philipp Kohlschreiber verloren, Chile war in der Gruppenphase ausgeschieden. Beide Spieler können gegen die Entscheidungen noch Einspruch einlegen. Die Australian Open in Melbourne beginnen am Montag. Die Qualifikation für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres läuft bereits.

Fußball: Nationalspielerin Tabea Kemme muss ihre Karriere wegen anhaltender Verletzungsprobleme im Alter von 28 Jahren beenden. Das teilte ihr Verein FC Arsenal am Dienstag mit. "Für mich war das eine schwere Entscheidung", wurde die frühere Spielerin des Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes zitiert. "Dennoch bin ich auch erleichtert, denn jetzt habe ich nach fast zwei Jahren, die immer wieder von meiner Verletzung und intensiver Reha geprägt waren, auch Klarheit", betonte die Olympiasiegerin von 2016. Die Defensivspielerin absolvierte 47 Länderspiele für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Mit der U 17-Auswahl holte sie 2008 den EM-Titel, mit der U 20 wurde sie 2010 Weltmeisterin.

Nach zwölf Jahren in Potsdam, in denen Kemme die Champions League und viermal die deutsche Meisterschaft gewann, wechselte sie 2018 in die englische Women's Super League zum späteren Meister FC Arsenal. Im März 2018 war vor ihrem Wechsel nach London ein schwerer Knorpelschaden diagnostiziert worden. Ihr letztes Spiel im Nationaltrikot bestritt Kemme beim SheBelieves Cups 2018 in den USA.

Ski alpin, Flachau: Die deutschen Slalomfahrerinnen sind im Nachtrennen von Flachau klar geschlagen worden. Beim Sieg der Slowakin Petra Vlhova kam Christina Ackermann am Dienstag im Finallauf schon nach wenigen Toren aus dem Tritt und gab auf. Beste Deutsche war die von einem Infekt geschwächte Lena Dürr auf dem 25. Rang, Marina Wallner kam auf Platz 27. Im Kampf um den Weltcup-Sieg fügte Vlhova der viermaligen Slalom-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin die zweite Niederlage nacheinander zu. Die 24-Jährige setzte sich knapp mit 0,10 Sekunden Vorsprung gegen die Schwedin Anna Swenn Larsson durch. Shiffrin blieb nur Rang drei (+0,43 Sekunden).

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