Biathlon:"Farce! Komplott!"

Schwedens deutscher Trainer Wolfgang Pichler wehrt sich gegen seine Sperre für Olympia. Der frühere russische Frauen-Trainer bestreitet eine Beteiligung am Staatsdoping.

Biathlon-Trainer Wolfgang Pichler, 62, wehrt sich gegen seine Sperre für die Olympischen Spiele in Südkorea: "Das ist eine Farce! Ich bin Opfer eines Komplotts", sagte der ehemalige Trainer der russischen Frauen der Zeit: "Ich verabscheue Doping. Sollte an der Geschichte etwas dran sein, habe ich ganz gewiss davon nichts gewusst." Pichler, derzeit Trainer der schwedischen Mannschaft, wurde die Akkreditierung für die am 9. Februar beginnenden Spiele entzogen, weil er unter Verdacht steht, Mitwirkender im großen russischen Dopingskandal zu sein.

Pichler kündigt juristische Schritte an: "Mein Anwalt wird dem IOC einen Brief schreiben und eine Anhörung fordern. Bislang hat mir noch keiner die Chance gegeben, mich zu äußern. Ich habe keine Beweise gesehen: weder, dass ich (...) involviert gewesen sein soll, noch ein positives Testergebnis meiner Athletinnen." Auf die Frage, ob er zum Dopen gedrängt worden war, antwortete Pichler: "Nie! Die Russen sind doch nicht blöd. Wenn man ein System des Dopings aufrechterhalten will, muss man den Kreis der Mitwisser klein halten."

Der Ruhpoldinger Pichler war von 2011 bis 2014 Trainer der vom IOC lebenslang gesperrten Russinnen Olga Saizewa, Olga Wiluchina und Jana Romanowa. Die Sportler, mutmaßt er, könnten sich den Dopingpraktiken nicht entziehen: "Wenn dich ein Doktor wirklich dopen will, dann hast du als Athlet keine Chance. Im Zweifel wird dir das Zeug untergeschoben."

© SZ vom 18.01.2018 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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