Biathlon:Drei Deutsche dominieren Hochfilzen

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Franziska Hildebrand: Erster Weltcupsieg vor hübscher Kulisse (Foto: AP)
  • Beim Sprint in Hochfilzen stehen drei deutsche Biathletinnen ganz oben. Auch weil die Konkurrenz patzt.
  • Maren Hammerschmidt überrascht alle.
  • Alle Ergebnisse finden Sie hier.

"Das ist wie ein Traum"

Nach dem ersten Dreifach-Erfolg seit fast fünf Jahren waren die deutschen Biathletinnen völlig aus dem Häuschen. "Das ist wie ein Traum, ich kann es noch gar nicht richtig glauben", sagte Franziska Hildebrand am Freitag nach dem ersten Weltcupsieg ihrer Karriere und kam wie ihre Teamkolleginnen Maren Hammerschmidt als Zweite und Miriam Gössner auf Rang drei aus dem Jubeln gar nicht mehr raus. Während sich die lange als "Ewige Zweite" geltende Hildebrand endlich ihren Traum vom Sieg erfüllte, lieferte Hammerschmidt das beste Weltcupergebnis ihrer Laufbahn ab. "Das ist einfach nur geil", meinte die 26-Jährige.

Auch Gössner fühlte sich wie eine Siegerin, auch wenn sie von Hammerschmidt kurz vor Schluss noch von Rang zwei verdrängte wurde. "Ich bin total erleichtert, endlich ein gutes Rennen gemacht zu haben", sagte Gössner, die damit wie Hammerschmidt die WM-Norm schaffte. Nach 7,5 Kilometern hatte Hildebrand vor der ebenfalls fehlerfrei gebliebenen Hammerschmidt 15,1 Sekunden Vorsprung. Gössner musste einmal in die Strafrunde und hatte 21 Sekunden Rückstand auf ihre siegreiche Zimmerkollegin.

Damit geht das Trio mit besten Chancen in die Verfolgung am Samstag. "Den Zimmertitel wollen wir morgen verteidigen", kündigte Gössner an. Das starke deutsche Ergebnis rundete Laura Dahlmeier als Sechste (1/+ 24,6 Sekunden ab) in ihrem ersten Saisonrennen ab. Auch sie hat damit die WM-Norm für Oslo in der Tasche. Vanessa Hinz schaffte es als 15. (+ 1/+ 49,9 Sekunden) in die Top 20, die Franziska Preuß als 21. (2/+ 58 Sekunden) knapp verpasste.

Fehler bei den Favoriten

Im WM-Austragungsort von 2017 setzte Hildebrand alle zehn Schuss ins Schwarze, während sich die Favoritinnen Kaisa Mäkäräinen, Marie Dorin Habert, Gabriela Soukalova, Tiril Eckhoff und Dorothea Wierer allesamt Fehler leisteten. Vielleicht hatte es auch geholfen, dass sich Hildebrand bei einer gemeinsamen Trainingsrunde mit der früheren Alpin-Fahrerin Miriam Gössner noch Tipps für die Abfahrten geholt. "Für Miri freut es mich auch besonders. Wir sind im Moment das beste Zimmer", meinte Hildebrand.

Für Gössner war das Rennen wie eine sportliche Wiedergeburt. Nach ihrer schweren Rückenverletzung vor über zweieinhalb Jahren, dem Olympia-Aus von Sotschi und dem Verpassen der vergangenen WM ist sie endlich wieder da, wo sie wieder hinwollte und ihre Teamkolleginnen sind: in der Weltspitze. Im vergangenen Jahr wurde sie in Hochfilzen nur 93. - es war der Anfang vom Ende ihrer vergangenen Saison, einer Saison zum Vergessen. Doch nun steht der WM-Ort von 2017 für ihren Neuanfang. Auch Hammerschmidt, die bisher nur in der zweiten Reihe agierte, dürfte Hochfilzen immer in besonderer Erinnerung bleiben.

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