Biathlon:Beim Comeback aufs Podium

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Geschafft, aber glücklich: Laura Dahlmeier nach ihrem spektakulären Comeback im Weltcup. (Foto: Michal Cizek/AFP)

Die 25-jährige Biathletin Laura Dahlmeier läuft nach einer langen Krankheitspause in Nove Mesto auf Platz zwei. Ende September lag sie noch im Krankenhaus und konnte nicht aufstehen.

Laura Dahlmeier ist schon wieder die Alte. Bei ihrem Weltcup-Comeback hat die Doppel-Olympiasiegerin den deutschen Biathletinnen überraschend auf Anhieb den ersten Podestplatz des Winters beschert. Die 25-Jährige lief nach einer schier unendlichen Krankheitspause am Freitagabend im Sprint im tschechischen Nove Mesto spektakulär auf den zweiten Platz. Sie musste sich nach einem Schießfehler mit 4,5 Sekunden Rückstand nur der makellosen Norwegerin Marte Olsbu Röiseland geschlagen geben. Platz drei belegte die ebenfalls fehlerfreie Slowakin Paulina Fialkova. Dahlmeier zeigte über 7,5 Kilometer die schnellste Laufzeit. "Ich habe mich gut gefühlt, aber ich wusste nicht, dass es so brutal gut wird. Das ist mega emotional für mich", sagte Dahlmeier im ZDF: "Ich wusste nicht, ob ich das durchstehe. Aber es hat zum Glück gereicht." Im Jagdrennen am Samstag (17 Uhr/ARD und Eurosport) hat die siebenmalige Weltmeisterin damit eine perfekte Ausgangsposition und beste Chancen auf ihren 20. Weltcupsieg. Zweitbeste Deutsche wurde Franziska Preuß (1 Fehler) als 16.

"Ende September habe ich im Krankenhaus gelegen für eine Woche und habe nicht aufstehen können", sagte die frühere Gesamtweltcupsiegerin. "Ich habe nicht spazieren gehen können, ich habe mir nicht vorstellen können, jemals wieder Leistungssport zu machen, geschweige denn auf ein Podium zu kommen bei einem Weltcuprennen." Mit Blick auf das Rennen am Samstag sagte sie: "Ich muss schauen, wie ich mich regeneriere. Ich bin immer noch nicht bei 100 Prozent."

Dahlmeier hatte sich für ihre Rückkehr nach der langen Leidenszeit einen für sie besonderen Platz ausgesucht. Im Herzen Tschechiens holte die siebenmalige Weltmeisterin 2015 ihren ersten Weltcup-Sieg und war erstmals bei einer WM dabei. "Es ist wirklich ein spezieller Ort. Und genau der richtige, um wieder anzugreifen", sagte sie. "Comeback! Laura Dahlmeier ist zurück", brüllte der Stadionsprecher um kurz nach 18 Uhr ins Mikrofon. Die meisten der 22 000 Zuschauer feierten die junge Deutsche. Unter dem Flutlicht und bei starkem Schneeregen lief Dahlmeier mit der Startnummer 84 als letzte der sechs DSV-Skijägerinnen los. Das erwies sich als Vorteil. Nachdem es zunächst stark geschneit hatte, wurde es auf der Strecke gegen Ende des Rennens bei Schneeregen schneller. Mit jedem Schritt, mit jedem Schuss verflogen die Zweifel. Dahlmeier traf im Liegendschießen alle Scheiben und ging zunächst in Führung. Stehend ließ sie eine Scheibe stehen, das reichte zu Platz zwei.

© SZ vom 22.12.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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