Doping, Kirche: Papst Franziskus ist vor Spitzenvertretern des internationalen Radsports mit Doping ins Gericht gegangen. Wenn Athleten für andere Interessen wie Prestige und Profit instrumentalisiert würden, entstehe eine "Unordnung, die den Sport verschmutzt", sagte der Papst am Samstag bei einem Treffen mit dem Europäischen und dem Afrikanischen Radsportverband. An der Audienz im Vatikan nahm auch der Präsident des Welt-Dachverbands UCI, David Lappartient, teil.
Der Papst verwies auf "Doping, Unehrlichkeit, mangelnden Respekt für sich und die Gegner, Korruption". Auf der anderen Seite gäben viele Radsportler ein Beispiel an Unbestechlichkeit und Geradlinigkeit. Athleten hätten die außerordentliche Möglichkeit, anderen Menschen und vor allem Jugendlichen positive Werte und Einsatzbereitschaft für "hohe und edle Ziele" zu vermitteln.
Joachim Löw:Mit dem Gespür des Stacheltiers
Weder elegant noch souverän hat Bundestrainer Joachim Löw drei verdiente Nationalspieler aus dem Dienst genommen. Thomas Müllers eigentümliches Fußballspiel wird dem DFB-Team fehlen - wie auch seine ungekünstelte Art.
Mit Blick auf neue Disziplinen im Radsport riet der Papst zu Offenheit. Entwicklungen in der jungen Generation könnten "wie alle Neuerungen Widerstand erzeugen und für die traditionelleren Disziplinen eine Herausforderung darstellen". Wie auch in der katholischen Kirche gelte es, sich die Anliegen zu Herzen zu nehmen und die Jugend zu begleiten, ohne die Traditionen aus dem Blick zu verlieren, so das Kirchenoberhaupt.
Fußball, Regionalliga: Der Anwalt des ehemaligen Fußball-Trainers Andreas Petersen hat rechtliche Schritte gegen dessen Einjahressperre wegen des Vorwurfs der Spielmanipulation angekündigt. Petersen bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag den Schritt. Zuvor hatten die "Bild"-Zeitung und der MDR darüber berichtet. Das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) hatte Petersen nach einer mündlichen Verhandlung zu einer zwölfmonatigen Sperre und einer Geldzahlung in Höhe von 6000 Euro verurteilt.
Petersens Anwalt Horst Kletke sagte dem MDR, man könne nicht sehen "dass die Zeugen, die angehört wurden, richtig gewürdigt worden sind. Wir werden also vor die nächste Ebene des Verbandsgerichts ziehen und dort um eine richtige Tatsachenwürdigung kämpfen." Für die NOFV-Juristen stand fest, dass der Vater von Bundesligaprofi Nils Petersen vor dem Meisterschaftsspiel der Regionalliga zwischen dem SV Babelsberg und dem VfB Germania Halberstadt (3:1) am 30. November Einfluss auf das Ergebnis nehmen wollte. Der damalige Sportdirektor von Halberstadt habe telefonisch zwei ihm bekannte Babelsberger Spieler angesprochen und diesen Geldzahlungen in Aussicht gestellt, wenn sie schlecht spielen würden. Die Spieler hätten das Angebot abgelehnt, Geld sei nicht gezahlt worden, hatte der NOFV in seiner Urteilsbegründung am Freitag erklärt.
Petersen bestätigte zudem, dass er sein Amt als Sportdirektor von Halberstadt nicht mehr ausübt. Bereits in der Vorwoche habe der 58-Jährige gebeten, "sein Amt als sportlichen Leiter ruhen zu lassen, weil er momentan aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist, dieses Amt zu führen. Diesem Wunsch habe ich entsprochen", sagte Halberstadts Präsident Erik Hartmann dem MDR. Auch die "Bild" hatte darüber berichtet.
Fußball, zweite Liga: Der Berliner Staatsschutz ermittelt wegen eines antisemitischen Tweets während der Partie von Fußball-Zweitligist 1. FC Union Berlin gegen den FC Ingolstadt. Die Polizei habe inzwischen Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt und den Tweet bereits am Freitagabend an den Staatsschutz weitergeleitet, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag auf Anfrage. In dem Beitrag bei Twitter wurde der israelische FCI-Profi Almog Cohen (30) wüst beleidigt. Zudem kündigte der Deutsche Fußball-Bund am Samstag Ermittlungen durch den DFB-Kontrollausschuss an. "Diesen widerlichen, antisemitischen Tweet verurteilen wir in aller Schärfe und fordern, dass dem konsequent nachgegangen wird", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch in einer Verbandsmitteilung. Der Club aus Bayern bedankte sich via Twitter bei Union "für die unverzügliche Unterstützung". Kapitän Cohen hatte bei der 0:2-Niederlage Ingolstadts am Freitagabend im Stadion An der Alten Försterei während der zweiten Halbzeit die Rote Karte gesehen.