Beachvolleyball:Lücke gelassen

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In die Lücke vorgedrungen: Die Europameisterinnen Sanne Keizer und Madelein Meppelink aus den Niederlanden. (Foto: Peter Weber/imago/Beautiful Sports)

Die deutschen Damenpaare enttäuschen bei der EM. Das Fehlen von Laura Ludwig und Kira Walkenhorst mach sich schmerzlich bemerkbar.

Ohne die Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst war der Platz im Scheinwerferlicht frei, doch Chantal Laboureur und Julia Sude ließen ihre Chance liegen. Die topgesetzten Stuttgarterinnen scheiterten bei der Europameisterschaft in den Niederlanden bereits im Viertelfinale - auch die drei anderen deutschen Frauenteams konnten die Lücke nicht füllen. Die Niederländerinnen Sanne Keizer und Madelein Meppelink sind nach einem Sieg im Finale gegen die Schweizerinnen Nina Betschart und Tanja Hüberli Europameisterinnen.

"Es ist natürlich sehr schade, aber so ist es leider manchmal", sagte Laboureur nach dem enttäuschenden Aus. Schon in den Gruppenspielen, die mit einer überraschenden Niederlage gegen die Außenseiterinnen Marta Menegatti und Laura Giombini begonnen hatten, überzeugten die Weltranglistendritten eher durch Kampfgeist als mit spielerischer Klasse.

Zuletzt waren die deutschen Frauen erfolgsverwöhnt - nun fehlen Ludwig und Walkenhorst

Auch in der Runde der letzten Acht gegen die konzentriert und mutig agierenden Spanierinnen Liliana Fernandez und Elsa Baquerizo konnten sie ihre Bestleistung nicht abrufen und verloren mit 1:2. Dabei hatten Laboureur und Sude die Paarung noch in der Gruppenphase mit 2:0 bezwungen. "Wir haben leider kein Mittel gefunden, um ihr Spiel abzuwehren. Im Tiebreak sind wir durch den Rückstand dann extrem unter Druck geraten und haben es leider nicht geschafft, zurückzukommen", sagte Laboureur. Gerade bei eigenem Aufschlag gelang es den beiden nicht, die wichtigen Punkte zu machen. Im Entscheidungssatz schlichen sich dann auch noch einige unnötige Fehler ein. Für das Nationalteam steht nun erst einmal eine Pause an, bevor es in zwei Wochen zum Major-Series-Turnier der World Tour nach Wien geht. Es bleibt genug Zeit für eine Analyse.

Auch für das hoch gehandelte Hamburger Duo Victoria Bieneck und Isabel Schneider war nach einem 1:2 gegen Betschart und Hüberli Schluss im Viertelfinale. Karla Borger und Margareta Kozuch aus Düsseldorf sowie Kim Behrens und Sandra Ittlinger vom OSC Baden-Württemberg mussten sich mit dem geteilten neunten Platz begnügen. Das einzige deutsche Männerduo Arne Bergmann und Yannick Harms schied bereits in der ersten K.o.-Runde aus - die Weltranglisten-47. erreichten damit zumindest ihr Minimalziel.

Zuletzt waren gerade die deutschen Frauen durch drei Titel in Folge verwöhnt. 2015 und 2016 ging der Titel an Ludwig und Walkenhorst, 2017 an Nadja Glenzke und Julia Großner. Ludwig, seit Juli Mutter eines Sohnes, wird voraussichtlich im Januar ihre Babypause beenden. Sollten die Goldmedaillengewinnerinnen schon 2019 wieder an die alten Erfolge anknüpfen können, bliebe für die nationale Konkurrenz wieder nur noch der Schattenplatz.

© SZ vom 23.07.2018 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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