Bayer Leverkusen:Trainer Bosz rügt Rotsünder Bellarabi

Mit der spielentscheidenden Fehlentscheidung des Schiedsrichters wollte Peter Bosz nicht hadern, sauer war er vielmehr auf seinen Spieler Karim Bellarabi: "Das Foul war völlig unnötig", sagte der Trainer von Bayer Leverkusen zum überzogenen Platzverweis. Auch wenn eine gelbe Karte für Bellarabis Grätsche an der Seitenlinie im Mittelfeld völlig ausgereicht hätte, geriet die Werkself erneut durch eine unbedachte Aktion des Flügelangreifers ins Hintertreffen. Nach dessen Hinausstellung in der 22. Minute verlor Leverkusen das Europa-League-Spiel bei Slavia Prag in Unterzahl 0:1 - von solchen Dingen hat Bosz offenbar genug.

Bellarabi leistete sich nicht zum ersten Mal einen derartigen Fauxpas. Beim Bundesliga-Spiel kürzlich in Stuttgart hatte der 30-Jährige mit einem überflüssigen Foul den Freistoß vor dem Ausgleich zum 1:1-Endstand verursacht. Damals hatte er zudem Glück, dass der Schiedsrichter, anders als in Prag, Gnade walten ließ. Für seinen Nasenkneifer gegen VfB-Profi Roberto Massimo sah Bellarabi nur Gelb. Bosz bezeichnete die Aktion als "doof" und quittierte sie mit Kopfschütteln.

Sportlich lieferte Bellarabi zuletzt auch Lichtblicke, wie seine beiden Tore beim 6:2-Auftakt-Kantersieg in der Europa League gegen Nizza. Doch an seine hoffnungsvolle Anfangszeit in Leverkusen, gekrönt von Berufungen in die deutsche Nationalelf, kann der oft von Verletzung zurückgeworfene Tempodribbler seit Jahren nicht mehr anknüpfen.

© SZ vom 31.10.2020 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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