Bayer Leverkusen:Festival der nicht gemachten Dinger

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Trifft in der 65 Minute zum 2:1: Hoffenheims Robert Skov. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Bayer 04 vergibt gegen Hoffenheim reihenweise beste Chancen, verliert am Ende jedoch mit 1:2.

Trainer Peter Bosz stiefelte kopfschüttelnd in die Kabine, Jungstar Kai Havertz schlug verzweifelt die Hände vors Gesicht: Nach einem Festival der vergebenen Torchancen suchte Bayer Leverkusen nach den verlorenen Punkten. "Wenn du auf dem Niveau die Dinger nicht machst, verlierst du so ein Spiel", klagte Kapitän Lars Bender nach der völlig überflüssigen 1:2 (1:1)-Pleite bei der TSG Hoffenheim bei Sky. Fast ein Dutzend allerbeste Möglichkeiten hatten Havertz und Co. leichtfertig ausgelassen. Nur Moussa Diaby hatte früh für die Werkself getroffen (11.). "Wir hatten viele Chancen, da müssen wir mehr Kapital draus schlagen", bemängelte Bender, "du darfst am Ende nicht mit leeren Händen dastehen."

Vor 24.489 Zuschauern drehten Andrej Kramaric (23.) und Robert Skov (65.) die Partie. Aufseiten der Leverkusener musste der Ex-Hoffenheimer Kerem Demirbay kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz (90.+2). Bayer, mit zwei Siegen optimal in die Rückrunde gestartet, bleibt Fünfter, Hoffenheim rückte aber bis auf einen Punkt heran. Bosz bot den in letzter Sekunde für 18 Millionen Euro verpflichteten Innenverteidiger Edmond Tapsoba noch nicht im Kader auf. Ohne Mittelfeldspieler Charles Aranguiz (Muskelfaserriss) und Winter-Zugang Exequiel Palacios, der das letzte Spiel seiner Rotsperre absaß, wurden die Gäste um ein Haar eiskalt erwischt. Hoffenheims Winter-Zugang Munas Dabbur scheiterte am glänzend reagierenden Bayer-Keeper Lukas Hradecky (2.).

Es war der Weckruf für die Werkself. Nach schönem Anspiel von Karim Bellarabi ließ Diaby Innenverteidiger Stefan Posch mit einem Tunnel eiskalt stehen und schob den Ball an Philipp Pentke vorbei. Doch so ansprechend die Bosz-Elf in der gegnerischen Hälfte auch agierte, in der Defensive offenbarte sie immer wieder Lücken. So bediente Pavel Kaderabek den einlaufenden Kramaric, der freistehend traf, mit einem Querpass mustergültig. Kurz zuvor hatte Pentke den 0:2-Rückstand gegen Diaby vereitelt (19.). Wenig geschockt vom Ausgleichstreffer nahmen die Leverkusener die Partie direkt wieder in die Hand und überzeugten mit schnellem Umschaltspiel, gut getimten Pässen in die Tiefe und gutem Kombinationsspiel - doch die von Bosz geforderte Effizienz vor dem Tor war erneut das große Manko. Bellarabi (28.) traf den Pfosten. Wenige Minuten später wurde sein Hackenschuss geblockt, im Nachschuss scheiterte Kevin Volland am sehr starken Pentke (33.), der sich kurz danach noch einmal gegen Kai Havertz auszeichnete.

Bei stärker werdendem Regen verschlief Bayer auch die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel. Hradecky hielt das Remis gegen Christoph Baumgartner (46.) und Kramaric (51.) fest. Beide Teams spielten mit offenem Visier, was zu hochkarätigen Torchancen führte. Havertz (52./55.) vergab auf der Gegenseite aussichtsreiche Möglichkeiten für die Gäste. Kaltschnäuziger war dann Skov, der einen Abpraller unter die Querlatte schoss. In der Schlussphase parierte Pentke, der zum besten Hoffenheimer avancierte, einen Fernschuss von Havertz erneut stark. Kramaric verpasste mit einem Lattentreffer die Vorentscheidung (80.).

© SZ vom 03.02.2020 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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