Bayer Leverkusen:Abschied unterm Weihnachtsbaum

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Fast 21 Jahre in Leverkusen: Rudi Völler hört 2022 bei Bayer auf. (Foto: De Fodi/Imago)

Rudi Völler macht bei Bayer Leverkusen zum Ende des kommenden Jahres Schluss - zumindest als Geschäftsführer. Vorher möchte er mit der Werkself zumindest noch einen Titel gewinnen.

Die Gedanken an einen Rückzug spukten Rudi Völler schon länger im Kopf herum. Die endgültige Entscheidung fiel in einem besinnlichen Moment unter dem Weihnachtsbaum. Zusammen mit Frau Sabrina legt sich Völler Ende des vergangenen Jahres fest: "2022 ist für mich Schluss".

Völler wird seinen auslaufenden Vertrag bei Bayer Leverkusen also nicht erneut verlängern und die Rheinländer nach der kommenden Saison verlassen. Für ihn sei es "der richtige Zeitpunkt, weil der Verein grundsätzlich gut aufgestellt ist", sagte der 60-Jährige der Sport Bild. Um diesen Abschied gelungen zu gestalten, braucht Völler aber noch eines: einen Titel. "Ich bin selbstkritisch genug zu sagen, dass es zu wenig für Bayer Leverkusen war, im DFB-Pokal nur zweimal das Finale erreicht und verloren zu haben - 2009 gegen Werder Bremen und 2020 gegen Bayern München", sagte Völler.

Die letzte Chance auf eine Trophäe wird sich aber erst in der kommenden Spielzeit eröffnen. Aufgrund der Ergebniskrise der vergangenen Monate hat Bayer jede Chance auf einen Titel verspielt und muss sogar um den Einzug ins europäische Geschäft bangen. Falls es mit einem Erfolg in der Abschiedssaison doch nicht klappen sollte, bliebe noch die Möglichkeit, in einer anderen Funktion an zukünftigen Erfolgen mitzuwirken. Eine erneute Rückkehr schloss Völler nämlich nicht aus: "Leverkusen ist natürlich mein Verein. Ob es in einer anderen Form weitergeht, bespreche ich mit Herrn Wenning (Vorsitzender des Gesellschafter-Ausschusses, d. Red.)."

Völlers potenzieller Nachfolger könnte Simon Rolfes sein

Seit 1994 ist der gebürtige Hanauer mit Leverkusen verbunden, bis 1996 war er als Spieler aktiv. Unmittelbar nach seinem Karriereende wechselte er in die Führungsetage und übernahm den Posten des Sportdirektors. Zwischen 2000 und 2004 folgte seine zunächst als Übergangslösung für Christoph Daum geplante Amtszeit als Bundestrainer, ehe Völler - nach einem Intermezzo als Coach von AS Rom - 2005 als Sportdirektor nach Leverkusen zurückkehrte. Seit 2018 bekleidet er die neu geschaffene Position des Geschäftsführer Sport.

Potenzieller Nachfolger könnte Simon Rolfes sein, derzeit Sportdirektor in Leverkusen. Völler bescheinigte dem einstigen Bayer-Profi eine "sehr gute Arbeit". Auch Rolfes' ehemaliger Teamkollege Stefan Kießling unternehme mit seinem Management-Lehrgang von DFL und DFB die nächsten Schritte, "um künftig bei Bayer 04 eine wichtige Rolle einzunehmen." Völler selbst braucht nach fast 21 Jahren in Leverkusen "sicherlich erstmal ein bisschen Abstand." Und danach? Das wisse er noch nicht: "Es kann auch sein, dass ich irgendwann etwas ganz Verrücktes mache."

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